Geschichte des Westfalenspiegels

1951

In Paris wird der Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, der so genannten Montanunion, unterzeichnet. In Bayreuth eröffnen die ersten Richard-Wagner-Festspiele nach dem Krieg, Frankfurt lädt zur ersten Automobilausstellung, in Düsseldorf präsentiert die Deutsche Grammophon die erste Langspielplatte mit 33 1/3 Umdrehungen in der Minute. Und im Herbst erscheint in Münster die erste Ausgabe des Westfalenspiegel, der „Illustrierten Zeitschrift für Kultur- und Heimatpflege« in Westfalen.

Die Initiative, ein eigenes Magazin für Westfalen-Lippe zu schaffen, ging dabei vom Westfälischen Heimatbund in Münster aus; als Partner konnte der damalige Landesverkehrsverband Westfalen mit Sitz in Dortmund gewonnen werden. Bereits im April war in der alten Hansestadt eigens für den WESTFALENSPIEGEL der Ardey-Verlag gegründet worden; Namensgeber: das Ardey-Gebirge, der Höhenzug zwischen Hagen und Dortmund.

„Ein Spiegel des westfälischen Lebens“ sollte die Zeitschrift sein. Von Anfang an standen Kultur und Kulturpolitik im Zentrum, daneben sollte aber auch „das Schöne, die Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben nicht zu kurz kommen“, wie es im Vorwort der ersten Ausgabe heißt. Als der Westfalenspiegel 1951 erschien, war er eines der ersten Regionalmagazine in Deutschland. Es gibt heute nicht viele Zeitschriften, die auf eine so lange Tradition zurückschauen können.

1976

25 Jahre WESTFALENSPIEGEL – davon 24 Jahre lang unter der Leitung von Chefredakteur Clemens Herbermann, in Düsseldorf auch als „das personifizierte Westfalen“ berühmt-berüchtigt. Der Jurist und Journalist erkannte, wie sehr die Menschen Anfang der 1950er Jahre vor allem in der Literatur nach Orientierung suchten und setzte sich geradezu kämpferisch für junge westfälische Dichter ein. Autoren wie Paul Schallück, Hans Dieter Schwarze oder Josef Reding veröffentlichten ihre Gedichte und Texte erstmals im WESTFALENSPIEGEL. Wichtige Debatten wie die Kontroverse um das „Westfälische“ in der Literatur führten 1956 zu wahren „Leserbriefschlachten“ im WESTFALENSPIEGEL.

Der Schmallenberger Dichterstreit brachte so manches in Bewegung und verhalf letztendlich der literarischen Moderne in Westfalen zum Durchbruch. Und so wurde nur ein Jahr später zum Entsetzen der Traditionalisten der Hagener Dichter Ernst Meister mit dem renommierten Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis geehrt. 1965 erhielt der WESTFALENSPIEGEL sogar einen eigenen Literaturteil, den der Schriftsteller Norbert Johannimloh redaktionell betreute. Viele Autorinnen und Autoren, die später überregional von sich reden machten, fanden hier ein erstes Forum.

2001

50 Jahre WESTFALENSPIEGEL– Zeit für ein „Face Lifting“! Die inhaltliche und grafische Gestaltung des Magazins wurde modernisiert, ohne dabei das Kernthema aus den Augen zu verlieren: Westfalen als bedeutender Kultur- und Lebensraum in allen Facetten, die Region als attraktiver Wirtschaftsstandort, als Freizeit- und Reiseland mit interessanter Geschichte und packenden Geschichten.

Wichtigste Neuerung: Ab sofort erscheint jede Ausgabe mit einem anderen Schwerpunkt. Die Themen sind dabei so vielfältig wie die Region selbst, von A wie Archäologie, Archive und Astronomie bis Z wie Zahlen und Zoogeschichten.

50 Jahre WESTFALENSPIEGEL – das bedeutet 50 Jahre Berichte und Reportagen aus der Region für die Region. 50 Jahre WESTFALENSPIEGEL, das bedeutet aber auch 50 Jahre enge Verbundenheit mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), der die Zeitschrift im Rahmen seiner Kulturförderung von Anfang an unterstützt hat.

2011

Der 60. Jahrestag ist streng genommen eigentlich kein richtiges Jubiläum. Trotzdem haben wir ihn gebührend gefeiert. Denn in der Geschichte einer Zeitschrift sind 60 Jahre alles andere als selbstverständlich. Auch deshalb danken wir unseren Förderern und Partnern für ihre Unterstützung und natürlich unseren Leserinnen und Lesern für ihre langjährige, oft über Jahrzehnte währende Treue. Ohne sie wäre der WESTFALENSPIEGEL nicht das, was er heute ist!

2016

Wir sind 65! – Na und? Wir bleiben am Puls der Zeit. Überzeugen Sie sich selbst. Schauen Sie doch einmal auf unserer Website www.westfalenspiegel.de in unsere Schwerpunktgalerie und lassen die Titelbilder der letzten sechs Jahrzehnte Revue passieren. Sie werden überrascht sein, wie vielfältig das Leben in Westfalen war und ist. Wer sich für Westfalen und seine Geschichte, für die Menschen und ihre Geschichten interessiert, für den ist der WESTFALENSPIEGEL ein einmaliges Nachschlagewerk. Heft für Heft eine wahre Fundgrube für Entdeckungen.

2019

Der Westfalenspiegel geht mit einer vollständig überarbeiteten Website online. Unter www.westfalenspiegel.de gibt es ab sofort aktuelle Nachrichten und Beiträge aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, Wissenschaft und mehr. Zudem informiert ein kostenloser Newsletter einmal pro Woche über Neuigkeiten aus der Region. Die wichtigsten Themen der Woche sowie ein Ausblick auf das, was interessant sein wird, kommen an jedem Freitag per Mail direkt in Ihr Postfach.

Seit Ausgabe 1/2019 präsentiert sich auch der „WESTFALENSPIEGEL – Das Magazin für Kultur und Gesellschaft“ mit neuem Layout, auf hochwertigem Papier und in modernem Format. Wie gewohnt bietet das Magazin alle zwei Monate Hintergründe, Zusammenhänge und Orientierung. Mit aufwändig recherchierten Exklusivgeschichten, Reportagen, Interviews und Porträts berichten wir jetzt auch regelmäßig aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Ausblick

Immer auf der Suche nach interessanten, unterhaltsamen, wissens- und lesenswerten Geschichten aus der Region, lassen wir auch zukünftig Menschen zu Wort kommen, die etwas zu erzählen haben. Wir bleiben neugierig. Wir bleiben nicht stehen. Lassen Sie sich überraschen! Auf westfalenspiegel.de und im Magazin.