Westfalen für Anfänger

A wie Annette: Natürlich eröffnen wir unser kleines Westfalen-ABC mit Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848). Sie ist die „Grande Dame“ der westfälischen Literatur. Deutschlands berühmteste Dichterin, die heute ungleich populärer ist als zu ihren Lebzeiten. Sie war die „grüne Dame“ auf dem 20-Mark-Schein; ihre Werke wie die Novelle „Die Judenbuche“ und ihre Balladen wie „Der Knabe im Moor“ sind vielen aus dem Deutschunterricht bekannt. In Münster gibt es eine eigene Droste-Forschungsstelle und vor den Toren der Stadt zwei Museen – Burg Hülshoff (Geburtshaus) und das Rüschhaus (langjähriger Wohnsitz). Auch der westfälische Literaturpreis trägt ihren Namen. Ehre, wem Ehre gebührt.

B wie Brauchtum: Erntedank, Schützenfest, Osterfeuer, Weihnachten: Alljährlich wiederkehrende Festtage unterbrechen den Alltag und stiften Gemeinschaft. Doch so vielfältig Westfalen ist, so regional unterschiedlich sind auch die Bräuche, die sich im Laufe der Zeit ständig gewandelt haben. Mit „alt“ hat das also gar nichts zu tun. Zunehmende Bedeutung erfahren in Westfalen mittlerweile ach Bräuche wie das Oktoberfest und Halloween. Ein hoher „Spaßfaktor“ sorgt hier für Popularität. Übrigens: Auch in Westfalen wird fröhlich Karneval gefeiert. Und das schon seit vielen Jahren!

C wie Corvey: Als erste Kulturstätte wurde das Westwerk des Klosters Corvey und die „Civitas Corvey“ 2014 zum Weltkulturerbe erklärt. Damit steht Corvey bei Höxter in einer Reihe mit den Pyramiden von Gizeh, dem antiken Pompeji und dem Kölner Dom. Die im Jahr 822 gegründete Benediktinerabtei an der Weser war eines der geistigen und religiösen Zentren des mächtigen Frankreichs. Mit seiner Schule und Bibliothek gehörte das Kloster Corvey im Mittelalter zu den wichtigsten Vermittlern der christlichen Kultur.