Bei den Tagen der Begegnung, die vor dem Weltjugendtag stattfanden, tanzten die Jugendlichen in einem Wald. Foto: Bistum Münster
31.07.2023

Aus Westfalen zum Weltjugendtag

Noch bis Sonntag (6.8.) läuft der Weltjugendtag in Lissabon. Allein aus dem Bistum Münster haben sich 300 junge Menschen auf den Weg nach Portugal gemacht. 

Zwei von ihnen sind Lilli und Sophia aus Hamm-Bockum-Hövel. Die Jugendlichen freuen sich auf viele Begegnungen mit jungen Leuten aus anderen Ländern, auf den Austausch, die besonderen Gottesdienste und den Besuch des Papstes in Lissabon. „Den Papst zu sehen ist schon etwas sehr Besonderes“, sagt Sophia. Sie ist in ihrer Heimatgemeinde in Hamm bei den Messdienern aktiv.

Sophia (links) und Lilli erkunden in der Unterkunft den Pilgerrucksack. Foto: Dahlmann

Sophia (links) und Lilli erkunden in der Unterkunft den Pilgerrucksack. Foto: Dahlmann

Trotz der Kritik an der katholischen Kirche in Deutschland und der Kirchenaustritte auf Rekordniveau, bleibt Sophia ihrem Glauben und der Kirche treu. „Mir macht es Spaß bei den Messdienern. Ich mag die Gemeinschaft und die Gottesdienste, ich gehe gerne zur Kirche“, sagt die 15-Jährige. Daran haben auch die Skandale der Vergangenheit nichts geändert. Sophia und Lilly finden es schlimm, dass so viele Menschen vom Missbrauch durch katholische Geistliche betroffen sind und waren. „Aber in der Kirche ist nicht alles schlecht“, sagt Lilli, 16 Jahre alt.

Begegnung steht im Zentrum

„Die Jugendlichen blenden die Probleme der Kirche nicht aus“, sagt auch Andreas Dahlmann, der für die Gruppe der katholischen Heilig Geist Gemeinde aus Hamm-Bockum-Hövel verantwortlich ist. Aber viele, die jetzt auch beim Weltjugendtag dabei sind, erleben Kirche als Ort, an dem sie Freunde und Gleichaltrige treffen. Auch in Lissabon stehen für die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Begegnung mit anderen Jugendlichen aber auch das gemeinsame Glaubenserlebnis im Vordergrund. Dennoch gibt es auch Gelegenheit, schwierige Themen zu diskutieren. So geht es beim „International Youth Hearing“, das vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) organisiert wird, etwa um Klimafragen. Andere Diskussionsforen stellen den Synodalen Weg (Reformen in der Katholischen Kirchen) oder das Thema Sexualität in den Mittelpunkt.

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Zum Weltjugendtag, der bis Sonntag, 6. August, dauert, werden mehr als 600.000 junge Katholiken in Lissabon erwartet. Aus Deutschland haben sich mehr als 8200 junge Pilger auf den Weg gemacht. Das Leitwort in diesem Jahr lautet: „Maria machte sich auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa“. Beim Weltjugendtag können die Jugendlichen bei verschiedenen Gelegenheiten mit Bischöfen ins Gespräch kommen. Zusätzlich gibt es ein internationales Kulturfestival, Theateraufführungen und Konzerte. Seit 1986 lädt die katholische Kirche die Jugend in der Regel alle zwei oder drei Jahre zu einem Internationalen Weltjugendtag mit dem jeweiligen Papst in eine andere Großstadt ein. Wegen der Corona-Pandemie fand der letzte Internationale Weltjugendtag 2019 in Panama statt.

jüb/wsp

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