08.04.2020

Jüdische Grundschule für Dortmund

In Dortmund soll eine jüdische Grundschule wiedereröffnen. Es wäre die landesweit dritte Einrichtung, die neben der allgemeinen Schulbildung auch jüdisches Lernen und Erleben bietet. 

Eine jüdische Volksschule existierte in Dortmund wahrscheinlich bereits seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die drei Standorte wurden 1942 durch die Nationalsozialisten geschlossen. 1964 bemühte sich die Jüdische Kultusgemeinde Groß-Dortmund um deren Wiedereröffnung, doch nahm sie aufgrund der durch den NS-Terror verringerten Anzahl der Gemeindemitglieder letztlich davon Abstand.

Große Nachfrage nach Schulangebot

Heute hat die Gemeinde aufgrund des Zuzugs aus der ehemaligen Sowjetunion wieder 3000 Mitglieder. Der Erfolg einer ersten jüdischen Kindertageseinrichtung habe den Wunsch nach einem Grundschulangebot bei den Familien in der Gemeinde verstärkt. Aus diesem Grund unterstützt die Stadt Dortmund nun den Aufbau einer jüdischen Grundschule, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

Die Grundschule soll im Gebäude einer ehemaligen Hauptschule eingerichtet werden und in ein gemeinsames Zentrum mit zwei weiten Schulen eingebunden sein. Der Unterricht soll spätestens 2022 aufgenommen werden. Als nächste Schritte müssen der Rat der Stadt Dortmund und die Bezirksregierung Arnsberg „grünes Licht“ für das Projekt geben.

Wie an jeder anderen Grundschule soll sich der Unterricht an der jüdischen Einrichtung an den Richtlinien und Lehrplänen des Landes NRW orientieren. Geplant ist, dass das Curriculum neben Hebräisch auch Feiertage und Symbole, Gebete, Sitten und Bräuche der jüdischen Religion sowie das Fach Biblische Geschichte umfasst.

wsp

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