Präses Annette Kurschus. Foto: EKvW
20.11.2019

Landeskirche erlaubt Trauung homosexueller Paare

In der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) können nun auch gleichgeschlechtliche Paare offiziell kirchlich getraut werden. Bislang gab es für sie in der EKvW nur die Möglichkeit einer öffentlichen Segenshandlung.

Trauungen homosexueller Paare werden der Ehe zwischen Mann und Frau gleichgestellt, hat die Landessynode mit großer Mehrheit beschlossen. Pfarrer, die Bedenken demgegenüber haben, seien jedoch nicht verpflichtet, die Traugottesdienste durchzuführen, so Landeskirchenrat Dr. Vicco von Bülow. Darüber hinaus sind in der Evangelischen Landeskirche nun auch Trauungen von standesamtlich verheirateten Paaren möglich, bei denen ein Ehepartner nicht einer christlichen Kirche angehört. Durch gesellschaftliche Veränderungen habe es in den vergangenen Jahren vermehrt Paare mit diesem Anliegen gegeben, so die EKvW. Durch diese Änderungen in der Kirchenordnung der EKvW gibt es fortan nur noch ein liturgisches Angebot für Paare, die sich zueiander bekennen wollen.

Kurschus im Amt bestätigt

Das sogenannte Kirchenparlament der EKvW, das in dieser Woche in Bielefeld-Bethel tagt, hat darüber hinaus Annette Kurschus in ihrem Amt als Präses bestätigt. Sie wird die Landeskirche für acht weitere Jahre leiten. Es gab keine Gegenkandidaten. Kurschus machte vor der Synode deutlich, dass sie in ihrem Amt geistlich-theologische Akzente setze. „Mir liegt daran, unser eigentliches Thema immer wieder zu thematisieren. Das gehört zu meinem Profil, und das möchte ich beibehalten.“ Die Recklinghäuser Superintendentin Katrin Göckenjan-Wesseld wird neue Theologische Oberkirchenrätin und Personaldezernentin der EKvW.

Für das kommende Jahr hat die Landessynode als höchstes Entscheidungsgremium einen Haushalt in Höhe von rund 340 Millionen Euro beschlossen. Grundlage des Haushalts ist ein erwartetes Kirchensteueraufkommen von 520 Millionen Euro, davon fließen 11,7 Millionen Euro zur Unterstützung finanzschwächerer Landeskirchen in Ost- und Mitteldeutschland. Prognosen deuten darauf hin, dass die Einnahmen bis 2025 um ein Fünftel und bis 20230 um ein Viertel sinken.

wsp

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