Marga-Spiegel-Haus eröffnet
Die Bezirksregierung Münster hat ein neues Dienstgebäude nach der Holocaust-Überlebenden Marga Spiegel benannt. Damit soll an die engagierte Zeitzeugin erinnert werden.
„Als Zeitzeugin setzte sie sich nach dem Krieg ihr Leben lang dafür ein, dass die Nazi-Gräueltaten nicht in Vergessenheit geraten. Mit der Namensgebung leistet die Bezirksregierung einen großen und wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur hier in der Region. An die Überlebensgeschichte von Marga Spiegel wird man sich erinnern“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul.
Marga Spiegel (1912-2014) hat in zahlreichen Zeitzeugen-Projekten der Schulabteilung der Bezirksregierung mitgewirkt. Sie besuchte Schulen und erzählte dabei aus ihrer Lebensgeschichte, so die Bezirksregierung Münster. Spiegel hat ihre Geschichte auch in einem Buch mit dem Titel „Retter in der Nacht“ veröffentlicht. Sie überlebte den Holocaust gemeinsam mit ihrer Tochter Karin und ihrem Mann Siegmund, weil fünf münsterländische Bauernfamilien sie über 27 Monate unter Gefahr für Leib und Leben vor den Nazis versteckt hielten.„Ihr Handeln bleibt der beste Beweis dafür, dass mehr Menschen hätten gerettet werden können, wenn nur viele die Zivilcourage und den Willen dazu gehabt hätten“, sagte Marga Spiegel immer wieder.
Im Marga-Spiegel-Haus sind die Dezernate für Flüchtlingsfragen, Ordnungsangelegenheiten und Gesundheitswesen untergebracht. „Es ist uns Ehre, Auftrag und Verpflichtung, unser neues Dienstgebäude nach Marga Spiegel zu benennen“, so Regierungspräsident Andreas Bothe.
wsp