Im September waren weniger Menschen ohne Job als einen Monat zuvor. Foto: Pixabay
30.09.2022

Robuster Arbeitsmarkt

Die Zahl der Arbeitslosen in Westfalen ist im September um 4752 auf 296.817 gesunken. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 6,5 Prozent.

Wie eine Auswertung der Bundesagentur für Arbeit für den WESTFALENSPIEGEL zeigt, sank die Arbeitslosigkeit in allen drei Regierungsbezirken Westfalens: In Münster und Detmold ging die Arbeitslosenquote um jeweils 0,1 Punkte zurück auf 6,1 Prozent (Münster) beziehungsweise 5,4 Prozent (Detmold), in Arnsberg sogar um 0,2 Punkte auf 7,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit in Westfalen allerdings gestiegen. Im September 2021 waren knapp 4000 Menschen weniger ohne Job. Die Arbeitslosenquote lag damals bei 6,4 Prozent.

Landesweit waren im aktuellen Monat 12.150 Menschen weniger ohne Job. Die Arbeitslosenquote sank in NRW um 0,1 Punkte auf 7,0 Prozent. Damit zeigte sich der Arbeitsmarkt trotz rückläufiger Erwartungen der Wirtschaft robust: „Der Arbeitsmarkt hat sich saisontypisch entwickelt, doch nicht ganz so dynamisch, wie wir es im ersten Monat der Herbstbelebung gewohnt sind. Die dämpfenden Faktoren liegen auf der Hand: der Ukraine-Krieg, die steigenden Energie- und Rohstoffpreise, dazu die Materialengpässe, die zum Teil noch immer auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückgehen, sowie in Teilen auch die hohe Inflation, die zum Beispiel die Erwartungen im Handel zurückgehen lässt“, erklärte Torsten Withake, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW.

Auswirkungen der gedämpften Konjunkturerwartungen

In der Statistik stehen zudem rund 40.500 ukrainische Geflüchtete, die in NRW arbeitslos gemeldet sind, heißt es weiter. Doch die Arbeitsmarktzahlen wurden nicht nur durch die Erfassung ukrainischer Geflüchteter beeinflusst. Die Arbeitsagenturen in NRW beobachteten im September zudem auch Auswirkungen der gedämpften Konjunkturerwartungen der Unternehmen im Bundesland. „Wir sehen vor allem, dass Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber weniger neue Stellen gemeldet haben, als es in den vergangenen Jahren im September üblich war. In den Boom-Jahren 2016 bis 2019 wurden regelmäßig bis zu 40.000 offene Stellen in den Arbeitsagenturen gemeldet. Im aktuellen Monat waren es nur knapp über 30.000“, erklärte Withake.

In den Teilregionen Westfalens bleibt die Entwicklung recht unterschiedlich. Während die Arbeitslosenquote im Münsterland bei 4,1 Prozent lag, verzeichnete Südwestfalen eine Quote von 5,2 Prozent. In Ostwestfalen-Lippe lag sie bei 5,4 Prozent und im Ruhrgebiet bei 9,7 Prozent. Die Arbeitsagentur Coesfeld meldet landesweit die niedrigste Quote mit 3,5 Prozent. Gelsenkirchen (12,3 Prozent) hat nach Duisburg (12,5) die zweithöchste Arbeitslosenquote NRWs.

wsp

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