Der Straßenverkauf steht bei "bodo" im Mittelpunkt – seit 25 Jahren. Foto: Sebastian Sellhorst
25.02.2020

25 Jahre „bodo“-Straßenmagazin

Das Straßenmagazin „bodo“ feiert sein 25-jähriges Jubiläum. Im Februar 1995 wurde das Magazin für Bochum und Dortmund gegründet.

Vorbild waren Straßenmagazine wie „The Big Issue“ in London und „Hinzt & Kunzt“ in Hamburg. Im Mittelpunkt steht der besondere Vertriebsweg: Wohnungslose Menschen verkaufen das Straßenmagazin. Neben einem kleinen Verdienst schafft ihnen diese Tätigkeit Erfolgserlebnisse und unterstützt einen Neuanfang. „Das funktioniert nur mit einem guten journalistischen Produkt, auf das die Verkäufer stolz sind“, erzählt „bodo“-Redaktionsleiter Bastian Pütter.

„bodo“ will Menschen auf der Straße eine Lobby bieten. Dazu zählt, dass das Magazin immer wieder über soziale Themen in Bochum und Dortmund berichtet und die Perspektive von Wohnungslosen zeigt. Neben der Zeitschrift betreibt „bodo“ mittlerweile ein modernes Antiquariat mit aussortierten Büchern, führt Haushaltsauflösungen durch und veranstaltet soziale Stadtführungen, bei denen Betroffene zeigen, wie die Stadt aus der Perspektive eines Menschen ohne festen Wohnsitz aussieht.

Ein "bodo"-Verkäufer in Dortmund. Foto: Sebastian Sellhorst

Ein „bodo“-Verkäufer in Dortmund. Foto: Sebastian Sellhorst

Heute stehe „bodo“ mit einer Auflage von 20.000 Magazinen solide dar und könne mit seiner journalistischen Arbeit in der Presselandschaft des Ruhrgebietes Akzente setzen, sagt Bastian Pütter. Ein Interview mit Papst Franziskus zählte dazu, das im Verbund mit dem internationalen Straßenmagazin-Netzwerk INSP durchgeführt wurde. Ein Artikel über das Dortmunder Ordnungsamt, das Verwarngelder von Wohnungslosen kassierte, weil die im Freien übernachteten, sorgte für bundesweite Aufmerksamkeit.

„bodo“ bewegt sich im Spannungsfeld zwischen zwei Städten. Der Fokus auf Dortmund und Bochum sei angesichts der Verschiedenheit dieser Orte stets eine Herausforderung für die Redaktion, sagt Pütter. Das 25-jährige Jubiläum feiert „bodo“ mit Lesern, Verkäufern und Wegbegleitern deshalb gleich doppelt: am 28. Februar im Union Gewerbehof und am Tag darauf im Zeitmaul-Theater in Bochum.

wsp

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