01.02.2018

„Entartete Musik“: Ausstellung zu verfolgten Komponisten im NS-Staat

Hattingen (wh). Die Ausstellung „Das verdächtige Saxophon“ im Museum Haus Kemnade in Hattingen rekonstruiert eine NS-Propaganda-Schau, die vor 80 Jahren in Düsseldorf gezeigt wurde.

Die Ausstellung „Entartete Musik“ orientierte sich 1938 an der Münchener Schau „Entartete Kunst“, die bestimmte Stilrichtungen schmähte und verfemte. Im Kunstpalast Düsseldorf ging es hingegen darum, vermeintlich „Undeutsches“ in der Musik an den Pranger zu stellen: Jüdische Komponisten, atonale Werke und Jazz wurden darin als „artfremd“ eingestuft und diffamiert.

Die aktuelle Schau im Haus Kemnade, einer Außenstelle des Museums Bochum und Sitz der Musikinstrumentensammlung Grumpt, kommentiert jene Düsseldorfer Ausstellung und schildert sie im Kontext der NS-Zeit: Neben einer Rede des NS-Funktionärs Hans Severus Ziegler geben Fotografien und Zeitungsartikel einen Einblick in die Schicksale verfolgter Musiker. Darüber hinaus beziehen zeitgenössische Komponisten Stellung zum damaligen und heutigen Umgang mit unbequemer, nicht leicht zu verstehender Musik. Bis zum 4. März ist die Ausstellung zu sehen.

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