Kultur hinter Gittern
Auch der „Knast“ kann Kultur: Unter dem Motto „begrenzt, bewegt, befreit!“ bietet die dritte Knastkulturwoche in NRW Lesungen, Kunst und Theater für Gefangene und teilweise auch für Besucher.
Zu sehen sind zum Beispiel ein Fotoprojekt, bei dem Gefangene den Haftalltag aus ihrem individuellen Blickwinkel festhalten oder auch eine Gemäldeausstellung mit Werken von Gefangenen und Arbeiten mit Gips. Außerdem gibt es Konzerte, Textarbeiten und Lesungen in 19 Justizvollzugsanstalten (JVA) im Land.
In der JVA Bochum wird Theater gespielt. Inhaftierte haben das Stück „Next Stop“ geprobt und bringen es am 17. November zur Aufführung (17.11.). Hier sind auch Gäste willkommen. Auch in Schwerte proben die Inhaftierten ein Theaterstück, das ebenfalls am 17. November Premiere feiert. In der JVA Hamm tritt die Hammer Country Rock and Bluesband Gary Niggins and the Coal Miners am Samstag auf und wandelt auf den Spuren der Country-Legende Johnny Cash, der einst im Folsom Prison ein legendäres Konzert feierte.
Kultur als Mittel zur Resozialisierung
Kulturelle Angebote während der Haftzeit eröffneten Gefangenen eine Auseinandersetzung mit der eigenen Person, können neue Perspektiven eröffnen und Erfolgserlebnisse schaffen, heißt es aus dem Justizministerium. „Die „Kultur“, wie wir Sie in der Knastkulturwoche erleben, ist ein wesentliches Mittel zur Resozialisierung. Vielen Gefangenen gelingt es, mit künstlerischen Mitteln ihre Situation auszudrücken und ihre Taten zu verarbeiten. Den Justizvollzugsanstalten wiederum eröffnet sich durch künstlerische Arbeit die Möglichkeit, Gefangene im Rahmen der Behandlung zu erreichen“, sagt NRW-Justizminister Benjamin Limbach.
jüb/wsp
Hier finden Sie das gesamte Programm der Knastkulturwoche.
