Die LWL-Kulturstiftung hat einen neuen Förderschwerpunkt eingerichtet. Darin geht es um die koloniale Vergangenheit und welche Spuren sie im Alltag und in der Kultur hinterlassen hat. Grafik: LWL
27.06.2022

(Post)koloniales Westfalen-Lippe

Die koloniale Vergangenheit und ihre gegenwärtigen Spuren im Alltag und in der Kultur stehen im Mittelpunkt eines neuen Förderschwerpunktes der LWL-Kulturstiftung.

Impulsgebendes Projekt ist laut Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die Ausstellung „(Post)koloniales Westfalen“, die von Frühjahr 2024 bis Herbst 2025 im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund zu sehen sein wird. Neben der Ausstellung soll ein umfassendes Kulturprogramm 2024 in Westfalen-Lippe das Thema (Post)Kolonialismus beleuchten. Die Einrichtung des Förderschwerpunktes mache es möglich, dass die Ausstellung von einer Vielzahl von Projekten begleitet werde, die gemeinsam einen „multiperspektivischen und interdisziplinären Blick“ auf den (Post)Kolonialismus werfen, teilt der Landschaftsverband mit.

„Kolonialismus ist keine Epoche, sondern ein einschneidendes Element, dass unsere Gesellschaft in allen Bereichen maßgeblich geprägt hat und weiterhin prägt. Deshalb geht es uns alle an – in unseren Städten und unseren ländlichen Regionen“, sagte LWL-Direktor Matthias Löb, Vorstandsvorsitzender der LWL-Kulturstiftung. Zu begreifen, in welcher Weise das Fortwirken kolonialer Machtstrukturen und Denkmuster unser eigenes Leben bestimme, sei wesentlich, um diese Muster aufzubrechen und Gesellschaft neu zu gestalten. „Mit dem Förderschwerpunkt wollen wir für diese Zusammenhänge sensibilisieren und uns dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe widmen“, so Löb weiter.

Förderanträge für Projekte können eingereicht werden

Kulturinstitutionen, Vereine oder bürgerschaftlich organisierte Gruppen können sich mit Projekten zum Themenjahr bewerben. Diese sollen 2024 umgesetzt werden. „Mit dem Förderschwerpunkt tragen wir einen sehr wichtigen Diskurs von den urbanen Zentren Deutschlands in die Region Westfalen-Lippe, denn koloniale Spuren finden sich nicht nur in Archiven und Museumssammlungen der Metropolen“, so Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, LWL-Kulturdezernentin und Vorstandsmitglied der LWL-Kulturstiftung.

Alle Informationen zu den Fördergrundsätzen und zum Förderschwerpunkt (Post)Kolonialismus sowie das Leitbild und Begriffserläuterungen zu dem Themenfeld gibt es auf der Internetseite der LWL-Kulturstiftung.

wsp

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