Die Universität Münster ist unter anderem im Schloss untergebracht. Johann Conrad Schlaun erbaute es von 1767 bis 1787 als Residenzschloss für Fürstbischof Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels. Foto: pixelio.de
17.10.2023

Schlauns Spuren in Münster

Johann Conrad Schlaun (1695-1773) war einer der letzten großen Barock-Architekten Deutschlands. Er entwarf Residenzen, Kirchen und Kanäle und sogar ganze Ortskerne. Sein 250. Todestag wird mit einem „(sch)launigen Oktober“ in Münster gefeiert.

Eine Veranstaltungsreihe würdigt den in der Warburger Börde geborenen und in Münster begrabenen Baumeister. Am 21. Oktober, dem Todestag Schlauns, führt das Jazz-Crossover Ensemble Jazz Force One ein Konzert in der Überwasserkirche in Münster auf. Dort ist der Baumeister begraben. Unter dem Titel „Risalit“ gestalten die Musiker einen Abend, in dem sie neben Pop-Jazz-Songs die Barockmusik aus Schlauns Lebzeiten aufgreifen und als Crossover-Songs neu erfinden. 

Matthias Kappers, Brustbildnis Johann Conrad Schlaun (1723–1813). Foto: LWL/Hanna Neander

Matthias Kappers, Brustbildnis Johann Conrad Schlaun (1723–1813). Foto: LWL/Hanna Neander

Am 29. Oktober findet ein offener Stadtrundgang durch Münster statt. Dort baute Schlaun unter anderem das Residenzschloss, heute Sitz der Universität, den Erbdrostenhof mit seinem prächtigen Festsaal und das Clemenshospital sowie die Clemenskirche. Der geführte Spaziergang mit Titel „Wie die Architektur des Barockbaumeisters Johann Conrad Schlauns Münster bis heute prägt“ richtet den Blick nicht nur auf diese berühmten Baudenkmäler, sondern auch auf die weniger bekannten Bauwerke Schlauns und der Barock-Epoche. Während des gesamten Oktobers ist im Eingangsbereich des Turmes der Überwasserkirche die Foto-Ausstellung „Schlaun im Fokus“ zu sehen. Der Künstler Matthias Welp-Dasenbrock setzt die Bauwerke Schlauns mit seiner Kamera eindrucksvoll in Szene.

Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster widmet dem Barockarchitekten in seiner Sammlung einen ganzen Raum. In diesem sind nicht nur Baupläne des Residenzschlosses zu Münster zu sehen, sondern auch Barocke Möbelstücke sowie ein Schlaun-Porträt des Künstlers Matthias Kappers. Am 23. Oktober findet im Museum außerdem ein „szenisches Interview“ statt, in dem Schlaun, gespielt von Markus von Hagen, im Interview mit einer Starjournalistin, verkörpert von Jutta Seifert, über seine Zeit als Architekt und seine Erlebnisse berichtet. Das Publikum darf dem Barockbaumeister ebenfalls Fragen stellen.

wsp

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