22.05.2012

Vom Boulevardtheater bis zur Euro-Krise: Westfälische Freilichtbühnen starten in die Saison

Westfalen (wh). Trotz des wechselhaften Wetters freuten sich die westfälischen Freilichtbühnen im vergangenen Sommer über steigende Zuschauerzahlen. Mit 285.000 Besuchern zählten die 17 Naturtheater in der Region rund 4000 Gäste mehr als im Vorjahr.
"Freilichtbühnen liegen wieder im Trend und viele Zuschauer wollen die besondere Atmosphäre des Theaters in der freien Natur erleben", sagt Reinhard Jansen, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Freilichtbühnen (VDF), der auch für die gerade angelaufene Spielzeit mit großem Publikumszuspruch rechnet: "Das Programm ist in diesem Jahr sehr abwechslungsreich. Wenn das Wetter mitspielt, sollte es eine tolle Saison werden."
Trotz der hohen Zuschauerzahlen gestaltet sich die Finanzierung vieler Freilichttheater weiterhin als schwierig. Durch die Frequenzversteigerungen der Bundesnetzagentur mussten zahlreiche Bühnen im vergangenen Jahr in neue Mikrofon-Technik investieren. Reinhard Jansen zeigt sich dennoch optimistisch: "Bislang ist noch keine Bühne in die Insolvenz gegangen." Eintrittsgelder, die Unterstützung durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und das ehrenamtliche Engagement der Schauspieler sicherten in Westfalen den Betrieb, so Jansen.
Bei ihrem diesjährigen Programm zeigen die Freilichtbühnen einen Querschnitt durch die Welt des Theaters, der von Kinderstücken über Klassiker, Musicals und Boulevardtheater bis hin zu modernen Stücken reicht. Die Freilichtbühne Coesfeld kündigte an, in dieser Spielzeit auch aktuelle Themen aufzugreifen. So soll mit der Inszenierung des Musicals "Der große Gatsby" ein Bezug zur aktuellen Finanzkrise in Europa hergestellt werden.

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