Szene aus dem Westfalen-Western „Wild Wild Westfalen“: Bernd Artmann (l.) und Matthias Dierker als Grubenarbeiter Karl und Jans. Foto: wdnnw Film GbR
28.11.2023

Wilder Westen in Westfalen

Ein Western auf Plattdeutsch aus dem tiefen Westen Westfalens – ab sofort ist der Kurzfilm „Wild Wild Westfalen“ auf YouTube zu sehen.

In dem Film geht es um die Zeit zum Ende des 19. Jahrhunderts. Damals herrschte im Münsterland Goldgräberstimmung. Obwohl es nicht Gold war, das die Menschen aus der Erde holten, sondern das Mineral Strontianit. Das setzte man bei der Gewinnung von Zucker aus Melasse ein. Im Volksmund wurde es auch einfach „Strunz“ genannt.

Heike Artmann (v.l.) in der Rolle von Minna und Kathrin Henschel als Drüke bei den Dreharbeiten im Ibbenbürener Steinbruch. Foto: LWL/Lindenbaum

Heike Artmann (v.l.) in der Rolle von Minna und Kathrin Henschel als Drüke bei den Dreharbeiten im Ibbenbürener Steinbruch. Foto: LWL/Lindenbaum

Die Geschichte des Kurzfilms, der jetzt auf dem YouTube-Kanal des LWL-Medienzentrums für Westfalen zu sehen ist, basiert auf dem plattdeutschen Roman „De Strunz“. Ne Industrie- un Buern-Geschicht“ des westfälischen Dichters Augustin Wibbelt. In dem Film löst der Fund eines Brockens Strontianit einen Streit zwischen zwei Arbeitern aus, der den Grubenbesitzer auf den Plan ruft. Bevor der Streit eskaliert, kommen die Frauen des Dorfes ins Spiel, die sowohl mit den Bergleuten als auch mit dem Grubenbesitzer eine Rechnung offen haben.

Untertitel auf Hochdeutsch

Die Figuren sprechen im Film Münsterländer Platt. Zum besseren Verständnis sind die Dialoge durchgehend untertitelt. Die Darsteller stammen allesamt von der Niederdeutschen Bühne Münster, heißt es vom Landschaftsverband Westfalen (LWL). Gedreht wurde in einem Ibbenbürener Steinbruch. „Wir wollten schon lange einen Film auf Plattdeutsch drehen und freuen uns, dass das jetzt geklappt hat. Im Idealfall bekommen Menschen, die den Film sehen, Freude, sich weiter mit der Epoche des Strontianitabbaus und dem Münsterländer Platt zu beschäftigen“, so Produzent Produzent Nikos Saul.

Hier geht es zum Film.

wsp

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