Szene aus dem Westfalen-Western „Wild Wild Westfalen“: Bernd Artmann (l.) und Matthias Dierker als Grubenarbeiter Karl und Jans. Foto: wdnnw Film GbR
23.10.2024

Western auf Plattdeutsch

Die Macher des Kurzfilms „Wild Wild Westfalen“ sind mit dem Rottendorf-Preis ausgezeichnet worden.

Der „Sünnerpries“, der Sonderpreis des Rottendorfpreises für niederdeutsche Sprache (4000 Euro), ist an das Team vom Filmkollektiv „wenndienaturnichwill“ mit Hein Köhler, Nikos Saul, Dominic Stermann und Henning Wirtz für den plattdeutschen Kurzfilm „Wild Wild Westfalen“ vergeben worden. Die Verleihung fand im Rahmen der Ausstellung zum Ennigerloher Unternehmer und Literaten Andreas Rottendorf im Museum für Westfälische Literatur auf dem Kulturgut Nottbeck in Oelde (Kreis Warendorf) statt.

Heike Artmann (v.l.) in der Rolle von Minna und Kathrin Henschel als Drüke bei den Dreharbeiten im Ibbenbürener Steinbruch. Foto: LWL/Lindenbaum

Heike Artmann (v. l.) in der Rolle von Minna und Kathrin Henschel als Drüke bei den Dreharbeiten im Ibbenbürener Steinbruch. Foto: LWL/Lindenbaum

Die Geschichte des Kurzfilms, der auf dem YouTube-Kanal „Westfalen im Film“ des LWL-Medienzentrums für Westfalen zu sehen ist, basiert auf dem plattdeutschen Roman „De Strunz. Ne Industrie- un Buern-Geschicht“ des westfälischen Dichters Augustin Wibbelt. In dem Film löst der Fund eines Brockens Strontianit einen Streit zwischen zwei Arbeitern aus, der den Grubenbesitzer auf den Plan ruft. Bevor der Streit eskaliert, kommen die Frauen des Dorfes ins Spiel, die sowohl mit den Bergleuten als auch mit dem Grubenbesitzer eine Rechnung offen haben.

Untertitel auf Hochdeutsch

Die Figuren sprechen im Film Münsterländer Platt. Zum besseren Verständnis sind die Dialoge durchgehend untertitelt. Die Darsteller stammen allesamt von der Niederdeutschen Bühne Münster, heißt es vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Gedreht wurde in einem Ibbenbürener Steinbruch. „Wir wollten schon lange einen Film auf Plattdeutsch drehen und freuen uns, dass das jetzt geklappt hat. Im Idealfall bekommen Menschen, die den Film sehen, Freude, sich weiter mit der Epoche des Strontianitabbaus und dem Münsterländer Platt zu beschäftigen“, so Produzent Produzent Nikos Saul.

Der mit 6000 Euro dotierte Hauptpreis der Rottendorf-Stiftung wurde an Dr. Robert Damme für seine Arbeit am „Westfälischen Wörterbuch“ verliehen, einer wissenschaftlichen Dokumentation des Niederdeutschen in Westfalen-Lippe. In der aktuellen Ausgabe des Magazins Westfalenspiegel gibt es einen Beitrag über das YouTube-Portal „Westfalen im Film“ und ein Porträt des Unternehmers, Dichters und Mäzens Andreas Rottendorf.

Hier geht es zum Film.

wsp

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