27.05.2022

50 Jahre „FMO“

Der Flughafen Münster/Osnabrück feiert sein 50-jähriges Bestehen. Der Airport bei Greven will bis 2030 klimaneutral sein.

Am 27. Mai 1972 wurde der Flughafen mit dem internationalen Code FMO offiziell eröffnet; errichtet auf einem früheren Segelfluggelände im Münsterland. Der erste Flieger hob in Richtung Frankfurt am Main ab, 1973 ging der erste Charterflug nach Palma de Mallorca. 

Ziele in Deutschland sowie Urlaubsdestinationen im Süden Europas stehen nach wie vor auf dem Flugplan. Sowohl Linienfluggesellschaften wie Lufthansa als auch Low-Cost-Carrier wie Ryanair und Charterflieger für Geschäftsreisende sind dort vertreten. Der Flughafen zwischen Münster und Osnabrück zählt heute neben Dortmund und Paderborn Lippstadt zu den drei Verkehrsflughäfen in Westfalen. Eigentümer sind  die umliegenden Städte und Kreise sowie Industrie- und Handelskammern. Nicht zuletzt gilt der FMO als Wirtschaftsfaktor in der Region.  Das Flughafengelände bei Greven ist mit dem „AirportPark FMO“ ein Unternehmenssitz und Veranstaltungsort.

Turbulenzen durch Corona

Seine Hochphase erlebte der Flughafen Münster/Osnabrück um das Jahr 2000, als rund 1,8 Millionen Passagiere pro Jahr dort abgefertigt wurden. Pläne für Langstreckenverbindungen und eine Verlängerung der Landebahn wurden geschmiedet und auch vor Gericht darüber gestritten. In den 2010er Jahren fielen die Fluggastzahlen unter die Millionengrenze. 2019 sorgten die Insolvenzen des Reisekonzerns Thomas Cook und der Fluggesellschaft Germania auch am FMO für Turbulenzen. Die Corona-Pandemie mit Reisebeschränkungen und Lockdowns trafen – wie die gesamte Flugbranche – auch den münsterländischen Airport hart. Der Flugbetrieb kam fast vollständig zum Erliegen. Lediglich einzelne Privatflieger und Ambulanzflüge hoben im Frühjahr 2020 ab. Auch die folgenden, von Einschränkungen geprägten Monate waren zäh für die Flugbranche. Als einer der „15 wichtigsten Flughäfen in Deutschland“ konnte der FMO jedoch von Zuschüssen der Bundesregierung profitieren. Dies zeige die verkehrspolitisch hohe Bedeutung des FMO im deutschen Flughafensystem, kommentierte Flughafengeschäftsführer Prof. Dr. Rainer Schwarz im Februar 2021 die Entscheidung. 

Mit der zunehmenden Lockerung der Corona-Einschränkungen steigerte auch der Flughafen Münster Osnabrück seine Passagierzahlen. Während der Osterferien im April 2022 erreichte der Airport bereits wieder das Vor-Krisen-Niveau. „Deutlich mehr als 700.000 Fluggäste“ erwartet der Airport in diesem Jahr. Verbindungen zu Urlaubszielen und auch Flüge für Geschäftsreisende nach Frankfurt und München werden aufgestockt. 

„Klimaneutraler Flughafen 2030“

Angesichts des Klimawandels begegnet der FMO Diskussionen über die Notwendigkeit eines Verkehrsflughafens in der Region mit der Initiative „Green Airport“. Als einer der ersten Flughäfen in Deutschland will der FMO bis 2030 klimaneutral sein. Der Einsatz von Ökostrom, CO2-Ausgleich und sparsame Technologien sollen dazu beitragen. Die CO2-Emissionen seien im Vergleich zum Jahr 2010 bereits erheblich gesunken, machte der Airport deutlich. „Der Infragestellung des FMO aus ökologischen Gründen ist spätestens mit dem heutigen Tag die rationale Grundlage entzogen worden“, sagte Schwarz in Richtung der Kritiker.

wsp

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