29.05.2019

Arbeitslosigkeit ist im Mai leicht gestiegen

Der Arbeitsmarkt ist im Mai leicht ins Stocken geraten: In Westfalen waren 275.771 Menschen ohne Job. Das sind etwa 2000 mehr als einen Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 6,1 Prozent.

Allein im Regierungsbezirk Münster gab es im Vergleich zum Vormonat eine leicht positive Tendenz. Dort waren im Mai 82.316 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 101 weniger als noch einen Monat zuvor. Hier sank die Arbeitslosenquote um 0,1 Punkte auf 5,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Arbeitslosen in Westfalen um 8576; die Quote lag um 0,2 Punkte niedriger, zeigt eine Auswertung der Bundesagentur für Arbeit für westfalenspiegel.de.

Niedrigstes Niveau seit 1992

Landesweit waren mit 633.886 Menschen ohne Job rund 6556 mehr Personen arbeitslos gemeldet als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote blieb stabil bei 6,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr waren 18.182 Menschen weniger ohne Job. Damit wurde das niedrigste Niveau in einem Mai seit 1992 erreicht.

„Im Vergleich zu den zurückliegenden starken Jahren 2017 und 2018 beobachten wir derzeit eine leichte Zurückhaltung am Arbeitsmarkt,“ sagte Christiane Schönefeld, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit. „Es werden weniger Stellen gemeldet als in den Rekordjahren. Und in einigen Branchen und Wirtschaftszweigen steigt die Zahl der Arbeitslosmeldungen, während sie in anderen weiter sinkt.“ 

Schwächere Entwicklung in Südwestfalen

Die landesweit niedrigste Quote meldete die Arbeitsagentur Coesfeld mit 3,1 Prozent. Die höchste Quote in Westfalen hatte Gelsenkirchen mit 10,8 Prozent. Zudem zeigen sich weitere regionale Unterschiede. So weise vor allem Südwestfalen eine schwächere Entwicklung des Arbeitsmarktes auf, sagt Schönefeld: „Gerade im Verarbeitendes Gewerbes der Region, also zum Beispiel im Maschinenbau, der Textilindustrie oder auch bei Zulieferern für die Automobilindustrie haben sich im Mai 320 Beschäftigte und damit rund 47 Prozent mehr Menschen arbeitslos gemeldet als einen Monat zuvor.“ Man müsse solche relativen Zahlen sorgfältig bewerten, sagte Schönefeld weiter.: „Die Zahl der Arbeitslosmeldungen lag in den vergangenen Jahren sehr niedrig. Deshalb mutet nun die Steigerung in einzelnen Wirtschaftszweigen einiger Regionen sehr hoch an. So liegt zum Beispiel die Arbeitslosigkeit in Südwestfalen weiter unter der des Vorjahres, die Arbeitslosenquote ist hier mit 4,8 Prozent die zweitniedrigste in ganz NRW.“ Die niedrigste Quote hat das Münsterland mit 3,8 Prozent.

wsp

Lesen Sie auch im Bereich "Politik / Wirtschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin