Auszeichnung für Kulturpiloten
Zwei Unternehmen aus Bochum und Münster sind als Kultur- und Kreativpilotinnen ausgezeichnet worden.
Eine Plattform, mit der blinde und sehbeeinträchtigte Arbeits- und Fachkräfte leichter einen Job finden, ist das Ziel des Social Startups Blinc aus Bochum. Denn der Anteil der Arbeitslosen unter den sehbehinderten Menschen ist deutlich größer als im Bevölkerungsdurchschnitt. Blinc möchte potenzielle Arbeitgeber dabei unterstützen, sehbehinderte Menschen ins Unternehmen zu integrieren.
Hierzu bietet es zum Beispiel Online- und Präsenz-Workshops an. Dabei geht es unter anderem darum, welche Barrieren sehbehinderten Menschen im Arbeitsalltag immer noch begegnen, wie die Arbeitsplatzausstattung am besten realisiert wird oder welche Hilfsmittel und Unterstützungsmöglichkeiten es gibt. Dabei sprechen die zwei Mitglieder des Gründungsteams Samuel Sommerhoff und Marit Schweflinghaus aus eigener Erfahrung, sie sind beide blind. Für seine Idee ist das Unternehmen als Kultur- und Kreativpilot ausgezeichnet worden.
Sicherer Weg nach Hause
Auch SafeSpace aus Münster hat eine Auszeichnung erhalten. Die App des Start-Ups fungiert als digitaler Begleiter für Menschen auf dem Nach-Hause-Weg. Sie soll den Nutzerinnen und Nutzern ein sicheres Gefühl vermitteln, wenn sie alleine unterwegs sind. Dabei können sie in der App über ein Ampelsystem verschiedene Unsicherheitsstufen auswählen – jenachdem, wie unwohl sie sich gerade fühlen.
Je nach Auswahl der Stufe können Informationen über den Weg an Notfallkontakte übermittelt, Telefonate vermittelt oder auch automatische Audioaufnahmen gestartet werden. In besonders bedrohlich empfundenen Situationen wird auch die Polizei informiert. Weicht der vorher geteilte Heimweg zu stark von der geplanten Route ab, werden ausgewählte Kontakte automatisch informiert. Die Idee zur App kommt von der 18-jährigen Nour Idelbi. Unterstützt wird sie von der 20-jährigen Joline Reker.
Rückenwind für junge Unternehmen
„Die 32 ausgezeichneten Kultur- und Kreativpilot*innen des neuen Jahrgangs krempeln die Ärmel hoch und packen die drängenden Herausforderungen unserer Zeit branchenübergreifend an. Ihre Kreativität steht dabei beispielhaft für das Innovationsland Deutschland“, sagt Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und offizieller Ansprechpartner der Bundesregierung für die Kultur- und Kreativwirtschaft. Mit der Auszeichnung gebe man den Unternehmen den verdienten Rückenwind für ihren weiteren Weg, so Kulturstaatsministerin Claudia Roth.
Die Preisträger erhalten nicht nur bundesweite Aufmerksamkeit. Sie profitieren auch von der Expertise fachkundiger Expertinnen und Experten bisheriger Jurys und der über 400 Alumni-Unternehmen. Außerdem erhalten sie ein maßgeschneidertes, einjähriges Mentoring-Programm, das sie in ihrer unternehmerischen Entwicklung begleitet und fördert, heißt es.
jüb, wsp