Azubis gesucht
Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt in Westfalen sind regional sehr unterschiedlich ausgeprägt. Das zeigt der aktuelle Ausbildungsatlas der NRW-Agentur für Arbeit.
Im Ruhrgebiet ist der Ausbildungsmarkt ausgeglichen – allerdings nur rein rechnerisch. So gibt es dort beispielsweise im Bereich Fahrzeugtechnik viele Bewerber, die bei der Lehrstellensuche leer ausgehen. Ganz anders sieht in der Gastronomie und Hotellerie aus. In Restaurants, Hotels oder auch im Lebensmittelhandwerk bleiben viele Stellen unbesetzt, zeigt der Ausbildungsatlas.
Im Münster haben Betriebe generell Probleme, freie Ausbildungsplätze zu besetzen. Besonders schwierig ist das in Bereichen wie eben der Gastronomie, aber auch zum Beispiel bei Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten oder auch bei Banken und Versicherungen.
Große Nachfrage im Verwaltungsbereich
Auch in Süd- und Ostwestfalen gibt es rechnerisch zu wenige Bewerber für die angebotenen Lehrstellen. Ausnahmen gibt es jedoch. Wer im Veranstaltungsbereich eine Ausbildung machen will oder auch in den Bereichen Verwaltung bzw. Sekretariat, muss oft lange nach einem Ausbildungsplatz suchen. Hier konkurrieren laut der Analyse der Arbeitsagentur viele Bewerber um wenige Stellen.
Zu Beginn des Ausbildungsjahres sind landesweit insgesamt noch rund 37.000 Lehrstellen unbesetzt. Während die Zahl der angebotenen Stellen in NRW um 2,1 Prozent gesunken ist, liegt der Rückgang der Bewerber bei 6 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit führt diese Entwicklung vor allem auf die Corona-Pandemie zurück. Viele junge Leute seien verunsichert, nicht zuletzt weil Ausbildungsmessen ausfielen und persönliche Gespräche oder Praktika nicht stattfinden konnten. Viele Absolventen hätten sich in dieser Situation für einen weiteren Schulbesuch oder ein Studium entschieden, heißt es.
wsp