Bielefelder OB will Bürger über Atomausstieg abstimmen lassen
Bielefeld (wh). Der Bielefelder Oberbürgermeister Pit Clausen will die Bürger seiner Stadt über den Atomausstieg abstimmen lassen. In einem Gespräch mit der Neuen Westfälischen kündigte Clausen an, vom sogenannten "Ratsbürgerentscheid" Gebrauch zu machen. Bielefelder Bürger könnten dann ihr Votum über die Beteiligung der Stadt am Atomkraftwerk Grohnde fällen.
Clausen hält laut der Neuen Westfälischen die Atomtechnik nach der Reaktor-Katastrophe in Fukushima für nicht mehr verantwortbar. Über die Konsequenzen, die aus den Ereignissen in Japan zu ziehen seien, müsse es einen breiten Konsens in der Bevölkerung geben.
Laut dem Verein Mehr Demokratie ist Bielefeld landesweit die erste Kommune, die ihre Bürger über ein neues Energiekonzept abstimmen lassen will. Landesgeschäftsführer Alexander Slonka begrüßt den Vorstoß des Bielefelder Oberbürgermeisters: "Bei solch wichtigen Fragen ist es richtig, die Unterstützung der Bürger zu suchen statt über ihre Köpfe hinweg zu entscheiden."