Bochum will an Zwangsarbeit erinnern
Ein ehemaliges Zwangsarbeiterlager in Bochum soll zu einem historischen Wohn- und Erinnerungsort werden.
Die Stadt will in der seit 2003 unter Denkmalschutz stehenden Siedlung in Bochum-Bergen eine Gedenkstätte einrichten. Diese ist in der ehemaligen Wachstube des Wohnblocks vorgesehen. Die übrigen Gebäude sollen modernisiert werden. Die Siedlung ist in den Jahren 1943/44 errichtet worden, um dort Zwangsarbeiter unterzubringen. Später waren dort Kriegsgefangene einquartiert. Nach dem Krieg nutzte die Stadt Bochum die Blocksiedlung, um Wohnungen für die ersten Gastarbeiter anzubieten. „Die bis heute erhaltenen Steinbaracken sind ein seltenes Zeugnis der Zwangsarbeit im Ruhrgebiet“, teilt die Stadt Bochum mit.
Die Stadt will das Gesamtensemble sanieren. Daran sind auch Architekturstudenten aus Bochum beteiligt. Bevor die Sanierungsarbeiten starten, soll nun die Geschichte des Ortes aufgearbeitet werden. Laut Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte stehe fest, dass das ehemalige Zwangsarbeiterlager an der Bergener Straße eines der wenigen bis heute erhaltenen Zeugnisse der Unterbringung von NS-Zwangsarbeitern deutschlandweit sei. Im Ruhrgebiet gebe es nur noch zwei weitere authentische Orte in Bezug auf die NS-Zwangsarbeit, erklärt die Stadt Bochum.
jüb/wsp