Seit dieser Woche dürfen wieder mehr Kinder die Kita besuchen. Foto: pixelio.de/ S.v.Gehren
15.05.2020

Corona: Kitas öffnen für Kinder mit Behinderung

Seit Donnerstag dürfen in NRW wieder mehr Kinder in die Kita gehen. Auch Kinder mit Behinderungen oder besonderem Förderbedarf können betreut werden. Noch weitgehend ungeklärt ist die Situation an den Förderschulen.

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) begrüßt die Öffnung der Kitas. „Inklusion und der Anspruch auf gleichberechtigte Teilhabe von Kindern mit einer Behinderung dürfen gerade jetzt während der Corona-Pandemie nicht vergessen werden. Viele Kinder mit Behinderung haben einen erhöhten pädagogischen Förderbedarf und sie brauchen darüber hinaus Therapien, die vielfach in der Kita erbracht werden“, sagt LWL-Jugend- und Schuldezernentin Birgit Westers.

In Westfalen unterstützt der LWL aktuell die Förderung von rund 11.000 Kindern in der Kindertagesbetreuung, die eine Behinderung haben oder von ihr bedroht sind, mit rund 144 Millionen Euro jährlich.

Wenig Klarheit bei Förderschulen

Weniger Klarheit besteht, was den Unterricht von Förderschülern angeht. Laut einer Mitteilung des Schulministeriums soll in diesem Bereich der Unterricht für die vierten Klassen wieder anlaufen, ausgenommen sind jedoch Schulen mit den Förderschwerpunkten Geistige Entwicklung sowie körperliche und motorische Entwicklung. Das Schulministerium berät zurzeit noch über Konzepte, wie Schüler in diesen Einrichtungen unter sicheren Bedingungen lernen können. Vorgaben, um den Schulbetrieb abstandssicher zu organisieren, werden in den nächsten Tagen erwartet. Dies gilt aufgrund der individuellen Einschränkungen und Bedürfnisse der Kinder als besondere Herausforderungen. Auch Fragen wie der Transport zur Schule, der vielfach mit Bussen organisiert wird, sind noch nicht geklärt.

In den 35 Förderschulen des LWL lernen zur Zeit nur knapp 200 Schüler der Abschlussklassen, um sich auf ihre Prüfungen vorzubereiten. Außerdem besuchen etwa 150 Schüler die Notbetreuung. Auch Schüler in Einrichtungen mit den Schwerpunkten Sehen, Hören und Kommunikation und Sprache können wieder – mit entsprechenden Abstandsregelungen und in einem rollierenden System – am Unterricht vor Ort teilnehmen. 

wsp

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