Dioxin-Skandal: Hofsperrungen kosten 1,1 Millionen Euro
Westfalen (wh). Rund 1,1 Millionen Euro Verluste haben die Landwirte in Westfalen durch die Hofsperrungen im Zuge des Dioxin-Skandals gemacht. Nicht berücksichtigt sei dabei allerdings der Preisverfall für Fleisch, unter dem die Betriebe zusätzlich zu leiden gehabt hätten, so der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV).
Nachdem verunreinigtes und mit Dioxin belastetes Futter im Umlauf war, wurden zum Jahresbeginn 168 landwirtschaftliche Betriebe in Westfalen vorsorglich gesperrt, die meisten davon in den Kreisen Minden-Lübbecke und Borken. Dadurch konnten die Landwirte ihr schlachtreifes Vieh nicht ausliefern und mussten es teilweise später zu niedrigeren Preisen verkaufen.
Um dies künftig zu verhindern, fordern die Landwirte vor allem eine Garantieübernahme der Futtermittelhersteller für ihre Produkte sowie eine Versicherungspflicht, so dass mögliche finanzielle Schäden abgedeckt werden.
Einen Bio-Boom als Folge des Skandals hat der WLV bislang nicht beobachtet. Durch den hohen Aufwand einer Umstellung von konventioneller zu ökologischer Landwirtschaft, habe es hier keine schnellen Entscheidungen von Betrieben in der Region gegeben, so WLV-Sprecher Hans-Heinrich Berghorn.