Die Lufthansa hat angesichts der Coronakrise zahlreiche Verbindungen gestrichen. Betroffen sind auch die Flughäfen in Westfalen. Foto: Flughafen Paderborn Lippstadt
13.03.2020

Drastischer Einbruch bei Reisen

Das Corona-Virus hat bereits jetzt deutliche Auswirkungen auf die Wirtschaft in Westfalen. Besonders spürbar ist die Krise an den Flughäfen.

„Der Luftverkehr ist von dem drastischen Einbruch der Reisetätigkeit unmittelbar und von großer Heftigkeit betroffen“, berichtet der Flughafen Münster Osnabrück (FMO). Es gebe bereits zahlreiche Flugstreichungen. So hat die Lufthansa eine konzernweite Kapazitätsreduzierung um 50 Prozent angekündigt. Für den FMO hat dies zur Folge, dass mit Beginn des Sommerflugplans die Verbindung nach Frankfurt zunächst für vier Wochen annulliert wird. Der Flughafen Paderborn Lippstadt ist ebenfalls von den Reaktionen der Lufthansa auf die Coronakrise betroffen. Hier fallen Verbindungen nach München weg. Auch der Dortmund Airport spürt die Auswirkungen deutlich. Vom 1. bis 12. März sind die Passagierzahlen im Vergleich zum Vorjahr bereits um 11 Prozent gesunken. Die Fluggesellschaft Wizz Air hat eine ursprünglich geplante Erhöhung ihrer Verbindungen nach Osteuropa im Sommerflugplan ausgesetzt. Schwer abzuschätzen sind die Auswirkungen auf das Touristikgeschäft: Wie der FMO berichtet, verzeichneten Reisebüros und Veranstalter bereits einen Einbruch der Neubuchungen nach den Osterferien.

IHK empfiehlt Home Office

Die Industrie- und Handelskammern in Westfalen haben Empfehlungen an die Unternehmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie veröffentlicht. Dazu zählt unter anderem, persönliche Treffen durch digitale Kommunikation zu ersetzen und verstärkt die Arbeit im Home Office zu ermöglichen. „Unser gemeinsames Ziel muss es sein, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen und damit eine Überlastung unseres Gesundheitssystems zu vermeiden“, sagte der Geschäftsführer der IHK Nord Westfalen, Dr. Fritz Jaeckel. Darüber hinaus gelte es, den bereits jetzt absehbaren wirtschaftlichen Schaden möglichst gering zu halten.

Die Südwestfälische IHK fordert Sofortmaßnahmen, um die Zahlungsfähigkeit und die Arbeitsplätze der betroffenen Firmen zu sichern. „Dazu gehört die bereits angekündigte schnelle und praxisnahe Umsetzung von Kurzarbeit. Aber genauso sollten allgemeine Steuerstundungen durch den Fiskus erwogen werden, um die Firmenkassen vorübergehend zu entlasten“, sagte Hauptgeschäftsführer Dr. Ralf Gerutschkat.

wsp

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