Expressionismus, Architektur und Utopie
Der Künstler Wenzel Hablik (1881-1934) hat in seinem Werk innovative Architektur, den Weltraum und die Natur in Verbindung gebracht. Die Ausstellung „Kristallträume“ im Kunstforum Hermann Stenner in Bielefeld stellt Habliks Werk in einer großen Retrospektive vor.
Wenn ein Wort auf Wenzel Habliks Schaffen zutrifft, dann ist es Vielfalt. Geboren in Böhmen, entdeckt der gelernte Tischlermeister zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Malerei. Über die kristallene Architektur gelangt er zum Expressionismus. Seine Werke weisen die typische Maltechnik und Motive dieser Kunstform auf.
Als Architekt entwirft er außergewöhnliche Raumkonzepte für seine Kunden. In der Freizeit liegt sein Fokus auf der Utopie. Gezeichnet von der Kaiserzeit und dem verlorenen Weltkrieg, entwickelt er alternative Bauarten. Stets präsent sind dabei die Einflüsse der Natur. Angefangen bei dem kleinsten Kristall erschafft er Werke, die die Lebenswelt bis in den Weltraum abbilden.
Die Bielefelder Ausstellung zeigt in Kooperation mit dem Wenzel-Hablik-Museum in Itzehoe rund 200 Gemälde, Zeichnungen und Fotografien sowie weitere Dokumente des Künstlers. Bis zum 6. März können Interessierte Habliks Sicht auf die osmanische Architektur und seinen Utopie-Visionen erkunden. Zu sehen sind unter anderem das Gemälde „Freitragende Kuppel“ von 1918-1924, das in pinken und lila Tönen gehalten, Landschaft und Architektur verbindet. „Sternhimmel“ von 1913 zeigt Habliks Begeisterung für Astronomie. Weitere Werke sind in Zusammenarbeit mit seiner Ehefrau Elisabeth Lindemann entstanden, die als Handweberin tätig war. Mehr Informationen finden Sie hier.
Eine Besprechung der Ausstellung „Kristallträume“ lesen Sie im WESTFALENSPIEGEL 06/2021.