Festmacher sollen Staus an Kanalschleusen verhindern
An den großen Schleusen des Wesel-Datteln-Kanals sorgen seit Anfang Dezember 34 sogenannte „Festmacher“ dafür, dass die Kapazitäten der Kammern wieder voll ausgenutzt werden können. „Wir haben wieder alle Schleusen im Regelbetrieb“, sagt Tobias Knopp vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Duisburg-Meiderich, das für den Wesel-Datteln-Kanal zuständig ist.
Hintergrund ist, dass es an den Schleusen seit rund einem Jahr immer wieder zu Staus kommt: Weil die Nischenpoller in den Kammern der Zugkraft der großen Binnenschiffe nicht mehr standhalten, dürfen sie seit Ende 2017 nicht genutzt werden. Daher konnte jeweils nur ein Schiff pro Schleusungsvorgang in die große Kammer einfahren. Das wiederum hat zeitweise zu großen Staus und zu Verärgerung bei Binnenschiffern und Unternehmen entlang des Kanals geführt.
Einsatz bis 2021
Dank der Festmacher, die an der Schleusenkammer hin und her laufen und die Schiffe an den Kantenpollern an Land vertäuen, können die Kammern wieder mit zwei großen Kähnen oder großen Schubverbänden bestückt werden. Staus sollen so vermieden werden. Der entsprechende Vertrag mit einem Kieler Unternehmen, das auch für die Schulung der Festmacher verantwortlich ist, läuft bis in den Sommer. Doch die Festmacher werden wohl noch bis mindestens 2021 im Einsatz sein. Aktuell laufe eine europaweite zweite Ausschreibung für die Zeit ab August 2019, sagt Knopp. Parallel dazu soll auch mit der Sanierung der Nischenpoller begonnen werden. Man starte nach und nach mit entsprechenden Pollerzugversuchen, um entsprechende Schwachstellen aufzudecken, so Knopp.
In Westfalen sind die großen Kammern der Schleusen Dorsten, Flaesheim, Ahsen und Datteln betroffen. Dort arbeiten die Festmacher im Drei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr.
wsp
Eine Reportage aus Heft 5_2018 zu diesem Thema lesen Sie hier.