13.10.2017

Geburtshilfe: Zahl der Entbindungsstationen in Westfalen deutlich gesunken

Westfalen (wh). 43 Kliniken in Westfalen haben in den vergangenen 15 Jahren Entbindungsstationen geschlossen, während im gleichen Zeitraum die Zahl der Geburten in der Region deutlich gestiegen ist, zeigt die Antwort des NRW-Gesundheitsministeriums auf eine Kleine Anfrage der SPD im NRW-Landtag.

Aktuell weist die Statistik der Landesregierung 72 Entbindungsstationen in Westfalen aus. Demnach gibt es in allen Städten und Landkreisen Kliniken mit einer Geburtshilfe, jedoch ist das Angebot dünner geworden. Folge ist, dass Frauen größere Entfernungen zum nächsten Kreißsaal in Kauf nehmen müssen. Während es im Kreis Recklinghausen 2002 noch elf Entbindungsstationen gab, bestehen heute nur noch sechs. Im Kreis Steinfurt sank dieser Wert von sechs auf zwei und im Märkischen Kreis von sieben auf drei. "Trägerentscheidung" bzw. "wirtschaftliche Gründe" sind als Begründungen für die Schließung in den meisten Fällen aufgeführt.

Das Gesundheitsministerium kündigt an, dass die Geburtshilfe und Zukunftssicherung des Hebammenberufs ab sofort "eine zentrale Rolle in der Gesundheitspolitik einnehmen" soll. Eine "Projektgruppe strukturelle Weiterentwicklung Geburtshilfe" soll sich demnach "umfassend mit der Geburtshilfe und der Berufsausübung der Hebammen und Entbindungspfleger beschäftigen". Diese soll an die Arbeit des "Runden Tisches Geburtshilfe" der Vorgängerregierung anknüpfen und Vorschläge zur Qualitätsverbesserung in der Geburtshilfe erarbeiten.

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