Glatte Straßen: Polizei und Feuerwehr melden zahlreiche Unfälle
Die Glätte kam früher als gedacht: Sprühregen und Nebel, die in der Nacht auf den gefrorenen Boden trafen, sorgten für Blitzeis. Das Münsterland und Ostwestfalen sind besonders betroffen.
Zahlreiche Glatteis-Einsätze meldeten Polizei und Feuerwehr in der Region. In Münster sowie den umliegenden Autobahnen zählte die Polizei bis in den frühen Morgen bereits 38 Unfälle aufgrund von überfrierender Nässe, der Winterdienst sei dort seit dem Donnerstagabend mit 250 Kräften im Einsatz. Die Feuerwehr rief die Bürger dazu auf, zu Hause zu bleiben und das Fahrrad stehen zu lassen. Es sei nicht ausgeschlossen, dass die Glatteislage in den Tag hinein anhält, sagte Ordnungsdezernent Wolfgang Heuer. Im Kreis Borken gab es seit dem gestrigen Abend bis in den frühen Morgen mindestens 49 Glatteis-Unfälle. Gerade in den münsterländischen Städten und Kreisen kommt es durch das Blitzeis auch zu Verzögerungen bei der Müllabfuhr und im Busverkehr.
Auch im Ruhrgebiet sorgte die Glätte für zahlreiche Blechschäden. In Hamm musste die Polizei bis in den Morgenstunden zu mehr als 40 Unfällen ausrücken. In Dortmund nahm die Feuerwehr zusätzliche Rettungswagen in Betrieb, um die Einsätze bewältigen zu können. Mehr als 85 Einsätze zählte der Rettungsdienst bis zum Freitagmittag. Auch zahlreiche Fußgänger, Rad- und Rollerfahrer waren auf den glattem Straßen und Wegen gestürzt, das führte mitunter zu schweren Verletzungen, melden Polizei und Feuerwehr. Um das Schlimmste zu verhindern waren in der Nacht die Winterdienste in voller Mannschaftsstärke unterwegs. Der andauernde Nieselregem berge jedoch die Gefahr, dass Böden trotz Streusalz nach kurzer Zeit wieder überfrieren könnten, heißt es aus Ahlen im Kreis Warendorf. Besonders gut aufpassen sollten Auto- und Radfahrer auf Nebenstraßen, die glatt sein könnten. Auch Gehwege sind nicht durchgängig gestreut; hier sind die Anwohner für die Sicherheit verantwortlich.
Schule fällt aus
Verwirrung gab es am Freitagmorgen in Sachen Schulbesuch. In einigen Städten, darunter Hamm, meldeten die Schulen, dass der Unterricht ausfällt und lediglich eine Notbetreuung angeboten wird. Einige Schüler waren zu dieser Zeit bereits unterwegs. Von den Bezirksregierungen gibt es keine Anweisung zum Schulausfall aufgrund von Glatteis. Dort heißt es lediglich, dass bei extremen Witterungsverhältnissen die Eltern selbst entscheiden, ob der Schulweg für ihre Kinder zumutbar ist.
Der Deutsche Wetterdienst warnt weiterhin vor eisglatten Straßen in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens. Nebel und Nieselregen machten die Situation schwer vorhersehbar.
wsp