Hacker nutzten Sicherheitslücke

Die Südwestfalen IT hat in einem Bericht zum Hacker-Angriff schwere Sicherheitslücken eingeräumt. Kommunen sind teilweise immer noch im Notbetrieb.

Die Cyber-Attacke der Hackergruppe Akira auf den kommunalen Dienstleister Südwestfalen IT hatte am 29. Oktober 2023 die IT-Systeme von mehr als 70 Kommunen in NRW massiv geschädigt. Städtische Websites waren lahmgelegt, KfZ-Zulassungen oder auch die Ausgabe von Personalausweisen waren in einigen Städten und Kreisen über Wochen nicht möglich. Ämter konnten nur eingeschränkt arbeiten, teilweise waren sogar Telefonleitungen ausgefallen. „Die Südwestfalen-IT wurde Opfer eines kriminellen, professionell ausgeführten Ransomware-Angriffs, der beträchtliche Auswirkungen sowohl auf uns als auch unsere Kunden und die Bürgerinnen und Bürger mit sich brachte“, sagte Verbandsvorsteher und Olper Landrat Theo Melcher. Mit Mirco Pinske soll nun ein neuer Geschäftsführer ab 1. Februar den Cyberangriff aufarbeiten und Vorkehrungen treffen, um ähnliche Attacken in Zukunft zu verhindern.

Sicherung per Passwort

Die Angreifer, eine der gefährlichsten Hackergruppen weltweit, nutzten eine Sicherheitslücke bei der Südwestfalen IT. So war der Zugang zum internen Netzwerk nur mit einem Passwort statt mit einer sogenannten Multifaktor-Authentifizierung geschützt. Der Angriff konnte durch eine schnelle Reaktion des IT-Dienstleisters gestoppt werden. So sei es „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ zu keinem Daten-Diebstahl gekommen, heißt es in dem Bericht.

Während IT-Experten daran arbeiteten, die durch den Angriff geschädigten IT-Systeme neu aufzubauen, waren vor allem Kommunen in Südwestfalen wochenlang in einen Notbetrieb versetzt, der teilweise immer noch andauert. So meldete der Märkische Kreis noch Mitte Januar, dass KfZ-Zulassungen nach wie vor nur eingeschränkt möglich seien.

wsp