Hiobsbotschaft für den Märkischen Kreis
Die Vollsperrung der Lennebrücke bedeutet eine weitere Belastung für die Region. Die Brücke bei Nachrodt-Wiblingwerde war eine wichtige Umleitungsstrecke seit der Dauersperrung der A45.
Die 1850 erbaute Lennebrücke, über die die B236 führt, gilt seit langem als marode und war bereits für den LKW-Verkehr gesperrt. Bei Instandsetzungsarbeiten wurden Ende vergangener Woche dann neue Schäden im Bereich der Fundamente und der Pfeiler festgestellt. Der Landesbetrieb Straßen.NRW sperrte die Brücke über die Lenne umgehend für den kompletten Verkehr und selbst Fußgänger durften das Bauwerk nicht mehr passieren. Geplant ist eine Notinstandsetzung, diese werde – abhängig vom Wasserstand – voraussichtlich zwei bis drei Wochen dauern. „Schon wieder eine Hiobsbotschaft in Bezug auf unsere Infrastruktur im Märkischen Kreis. Im Alltag für uns alle, für unsere vielen starken Unternehmen, als Freizeit- und Tourismusregion oder auch aus Sicherheitsaspekten für Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei: Wir brauchen intakte Brücken und Straßen“, sagte Marco Voge, Landrat des Märkischen Kreises in Reaktion auf die Sperrung.
Ponton-Brücke als Ersatz
NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer war am Sonntag vor Ort an der Brücke, um sich ein Bild von der Lage zu machen. „Die Brücke hat einen Hochwasserschaden, der beim Weihnachtshochwasser entstanden ist“, sagte der Minister dem WDR. Er könne die Verärgerung von Bürgern über die Sperrung verstehen. „Weil natürlich die Menschen den Eindruck haben, da bröselt die Infrastruktur weg“, so Krischer.
Noch am Wochenende baute das Technische Hilfswerk eine Pontonbrücke über die Lenne als Ersatz für Fußgänger. Das provisorische Bauwerk ermöglicht es nun vor allem Schulkindern, ohne kilometerlangen Umweg über den Fluss zu gelangen.
wsp