Das Shoah-Denkmal in Herne. Foto: Stadt Herne
24.01.2020

Holocaust-Gedenken: Herne präsentiert erweitertes Mahnmal

Am 27. Januar wird bei zahlreichen Veranstaltungen der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Der Gedenktag, der an die Befreiung der Auschwitz-Gefangenen erinnert, jährt sich 2020 zum 75. Mal.

Eine besondere Gedenkfeier wird in Herne begangen. Die Stadt präsentiert nach mehreren Jahren erstmals das künstlerisch erweiterte Shoah-Mahnmal am Willi-Pohlmann-Platz. Über eine schwarze Rampe gelangen Besucher dort zu einer Wand mit 400 Glasokularen, in denen die Namen von 400 Opfern des Nationalsozialismus aus Herne und Wanne-Eickel eingelassen sind.

Das Mahnmal wurde nach einem Entwurf von Gabriele Graffunder und Winfried Venne errichtet und im Januar 2010 eingeweiht. In den folgenden Jahren wurde es jedoch mehrfach beschädigt; einige der charakteristischen Glassteine wurden zerstört.

Zwei verschiebbare Bronzeplatten sollen das Mahnmal schützen. Bildmontage: Frank Dieper / Herne

Zwei verschiebbare Bronzeplatten sollen das Mahnmal schützen. Bildmontage: Frank Dieper / Herne

Deshalb wurde lange nach einer Lösung gesucht, um das Mahnmal zu schützen, ohne seinen Charakter zu verändern oder die Sicht zu versperren. Schließlich entschied sich der Rat der Stadt für eine künstlerische Erweiterung durch zwei Bronzeplatten, die das Mahnmal nachts verschließen und schützen. Tagsüber werden die Platten zur Seite geschoben und geben den Blick frei auf die Okulare. Die Tore weisen gleichzeitig auf die Spuren jüdischen Lebens in Herne hin. Ein stilisierter Plan, der unter anderem frühere Standorte von Synagogen zeigt, soll dort zu sehen sein, kündigt Stadtsprecher Christoph Hüsken an.

Bei der Gedenkveranstaltung am Montag (27.01.2020) wird die Zeitzeugin Hanna Schmitz sprechen. Auch der Arnsberger Regierungspräsident Hans-Josef Vogel und der NRW-Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner halten am Mahnmal Reden.

wsp

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