31.08.2016

Immer mehr Firmenchefs in Westfalen haben einen ausländischen Pass

Westfalen (wh). Einwanderer haben offenbar mehr Gründergeist als Deutsche. Die Zahl der Unternehmensgründungen von ausländischen Gewerbetreibenden in Westfalen hat in den vergangenen zehn Jahren um knapp 30 Prozent zugenommen. Deutsche Gründer meldeten hingegen im gleichen Zeitraum rund 34 Prozent weniger Gewerbe neu an, zeigt das Statistische Landesamt anhand von Ergebnissen der Gewerbeanzeigenstatistik.

Insgesamt rund 50.000 Unternehmer gründeten 2015 in Westfalen ein Gewerbe. Darunter waren rund 38.000 Deutsche und 12.000 Gründer mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Ihre Zahl ist seit 2005 um knapp 3000 gestiegen, während die Behörden bei deutschen Neu-Unternehmern ein Minus von knapp 20.000 verzeichneten. Beliebt waren vor allem das Baugewerbe, der Dienstleistungsbereich sowie Handel, Verkehr und Gastgewerbe.

Eine ähnliche Tendenz zeigt auch eine Studie der IHK Nord Westfalen. Demnach hat jeder zehnte Unternehmenschef im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region einen ausländischen Pass. Die Spannbreite reicht dabei von fünf Prozent im Kreis Coesfeld bis 28 Prozent in Gelsenkirchen. IHK-Hauptgeschäftsführer Karl-Friedrich Schulte-Uebbing bezeichnete die ausländischen Unternehmer als Leistungsträger und wichtigen Teil der regionalen Wirtschaft: "Sie schaffen Arbeitsplätze in der Region und sind ein wichtiger Motor der Integration."

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