Mehr Geld für den Radverkehr: In Ibbenbüren, Bad Oeynhausen und Soest können dank der Förderung durch Bund und Land Projekte realisiert werden. Foto: Pixabay
09.11.2021

Investitionen in den Radverkehr

Bund und Land investieren in Nahmobiltät. Knapp sieben Millionen Euro fließen nach Bad Oeynhausen und Ibbenbüren in neue Fuß- und Radwegebrücken. In Soest wird zudem eine Radroute erweitert.

Fast drei Millionen Euro stellen Bund und Land in Bad Oeynhausen für den Neubau einer in die Jahre gekommen Brücke über die Werre zur Verfügung. Mit dem Brückenneubau werde eine Lücke im Hauptradnetz der Stadt geschlossen, heißt es. „Dieser Neubau stärkt die fahrrad- und fußgängerfreundliche Verbindung zwischen den nördlichen Stadtteilen und der Innenstadt und ist ein deutlicher Impuls für die umweltfreundliche Mobilität in unserer Stadt“, sagt Bad Oeynhausens Bürgermeister Lars Bökenkröger.

Ibbenbüren will mit Hilfe der Förderung in Höhe von mehr als 3,8 Millionen Euro den Neubau der Fuß- und Radwegebrücke „Nordstadtarkaden“ realisieren. Durch die neue 90 Meter lange Brücke können die Bürger eine quer durch die Stadt verlaufende Bahnlinie sicher mit dem Fahrrad und zu Fuß überqueren. Die Brücke sei ein elementarer Baustein des umfangreichen Mobilitätskonzeptes der Stadt, so Ibbenbürens Bürgermeister Marc Schrameyer.

Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz beschlossen

Außerdem erhält die Stadt Soest eine Förderung von mehr als 1,2 Millionen Euro für den Weiterbau einer Radverbindung  durch das Stadtgebiet. Damit kann der zweite von ingesamt drei Bauabschnitten realisiert werden. Er ist fasst einen Kilometer lang. Insgesamt entsteht eine 2,3 Kilometer lange beleuchtete sogenannte Radvorrangroute auf der Trasse der ehemaligen Westfälischen Landes-Eisenbahn, die ein Gewerbegebiet mit dem Bahnhof verbindet. Durch den Anschluss an vorhandene Radwegenetze würden außerdem Wohngebiete, Schulen und Ausflugsziele in Richtung Möhnesee und Bad Sassendorf besser mit dem Fahrrad erreichbar sein, teilt das Verkehrsministerium mit.

Erst in der vergangenen Woche hatte der Landtag in NRW das Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz beschlossen, das am 1. Januar 2022 in Kraft treten soll, mit dem Ziel, den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehr in NRW von derzeit etwa neun auf 25 Prozent zu steigern. Mit dem neuen Gesetz soll das Rad in NRW künftig anderen Verkehrsmitteln gleichgestellt werden.

Kritik von Volksinitiative

Das Gesetz geht auf die Volksinitiative „Aufbruch Fahrrad“, die der Kölner Verein Radkomm vor zwei Jahren gemeinsam mit dem ADFC gestartet hatte. Die Initiative wertet es zwar als Erfolg, dass es dieses Gesetz überhaupt gibt. Trotzdem fehle es an konkreten Maßnahmen, um zeitnah spürbare Verbesserungen für Radverkehr und Klimaschutz zu erreichen, so die Volksinitiative.

Dem Aktionsbündnis gehören mehr als 200 Verbände an. Über 207.000 Menschen haben ihre Stimmen für den Aufbruch Fahrrad gegeben. Die Volksinitiative hatte dem Landtag neun Kernforderungen mit auf den Weg gegeben, mit denen das Ziel 25 Prozent Radverkehr bis zum Jahr 2025 erreicht werden soll. Dazu gehörte etwa mehr Verkehrssicherheit auf Straßen und Radwegen, 1000 Kilometer Radschnellwege für den Pendelverkehr sowie 300 Kilometer überregionale Radwege pro Jahr. Laut Verkehrsministerium wurden seit 2017 in Nordrhein-Westfalen rund 580 Kilometer neue Radwege gebaut.

wsp

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