NRW-Innenminister Herbert Reul kündigt neue Inspektionen und mehr Personal für den Kampf gegen Internet-Kriminalität an. Symbolbild: pixabay.de
23.02.2024

Kampf gegen Internet-Kriminalität

Die Polizei NRW verstärkt ihren Kampf gegen Internet-Kriminalität. In sechs Polizeipräsidien, darunter Bielefeld, Dortmund und Münster, werden Kriminalinspektionen zur Bekämpfung von Cybercrime eingerichtet.

Sie nehmen bereits Anfang März ihre Arbeit auf. Sogenannte Interventionsteams sollen ihre Arbeit unterstützen. Diese befassen sich mit der Beweisaufnahme und der Spurensicherung an digitalen Tatorten. Außerdem sollen sie bei Hackerangriffen frühzeitig eingreifen und größere Schäden verhindern können, teilt das NRW-Innenministerium mit. Damit reagieren die Polizeibehörden auf die wachsende Zahl an Straftaten im digitalen Raum.

Im Jahr 2022 wurden 95.841 Fälle von Cybercrime im weiteren Sinne, also Delikte, bei denen Informations- und Kommunikationstechnik zur Vorbereitung oder Ausführung eingesetzt wurden, in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfasst, heißt es weiter. Dies entspricht einem Anstieg von 21,10 Prozent. Experten erklären den Anstieg mit Beschleunigung der Digitalisierung durch die Corona-Pandemie. Zudem habe sich seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine die Bedrohungslage für kritische Infrastrukturen erhöht. Zuletzt hatte ein Angriff auf den IT-Dienstleister „Südwestfalen-IT“ für Aufsehen gesorgt. Mehr als 100 Kommunen waren im Zuge der Attacke wochenlang offline.

„Mit der Dynamik Schritt halten“

„Wir müssen mit der Dynamik im digitalen Raum Schritt halten und unsere Sicherheitsbehörden zeitgemäß aufstellen. Die Kriminalinspektionen sind die neue Heimat unserer Cyber-Cops und unsere Antwort auf steigende Kriminalität im Internet. Auch im World Wide Web gehen wir auf Verbrecherjagd. Denn in der digitalen Welt müssen wir genauso für Sicherheit sorgen, wie auf der Straße“, so NRW-Innenminister Herbert Reul.

Die neuen Cybercrime-Inspektionen nehmen die bisherigen Kommissariate zur Bekämpfung von Cybercrime, die IT-Ermittlungsunterstützung/-Forensik, die Telekommunikationsüberwachung und die neu geschaffenen Interventionsteams „Digitale Tatorte“ unter einem Dach auf. Damit einher geht auch eine personelle Stärkung der sechs beteiligten Polizeipräsidien. Sie erhalten zusätzlich elf Plan-/Stellen für IT-Spezialistinnen und -Spezialisten, um künftig den Kampf der Polizei Nordrhein-Westfalen gegen Internetkriminalität zu verstärken.

jüb, wsp

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