Kleinere Kliniken auf dem Land haben es zukünftig schwerer, zeigt eine Studie. Foto: Rainer Sturm/pixelio.de
05.07.2022

Kleinere Kliniken unter Druck

Kleinere Kliniken auf dem Land haben im Wettbewerb mit größeren Krankenhäusern Nachteile. Das geht aus einer Studie des Instituts Arbeit und Technik (IAT) der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen hervor. 

Demnach könne die potenziell geringere Nachfrage verbunden mit der niedrigen Bevölkerungsdichte im ländlichen Raum dazu führen, dass kleinere Krankenhäuser mit größeren nicht mithalten können, schreiben die Wissenschaftler. Sie hatten exemplarisch eine Versorgungsanalyse für das südöstliche Sauerland durchgeführt. Dabei wurde deutlich, dass die Patientenzahlen in den kommenden Jahren steigen werden. Die Hochrechnung der Fallzahlen für den gesamten Hochsauerlandkreis für das Jahr 2040 lasse eine deutliche Zunahme für verschiedene alterstypische Krankheitsbilder wie Diabetes mellitus, koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, die Lungenkrankheit COPD oder Arthrose erwarten, so das IAT-Team. Außerdem werde die Zahl der an Demenz erkrankten Menschen deutlich zunehmen. 

Aus den Ergebnissen leitet das IAT-Team verschiedene Empfehlungen für die kleineren Krankenhäuser in ländlichen Regionen ab. So könnten sich die Kliniken mit benachbarten Krankenhäusern bezüglich ihrer Schwerpunkte abstimmen. Dadurch könnte eine Ergänzung der Angebote gelingen, anstatt miteinander in Konkurrenz zu treten. Das würde auch dem Krankenhausrahmenplan entsprechen, der in Nordrhein-Westfalen möglichst bald umgesetzt werden soll. Auch telemedizinische Angebote werden in ländlichen Regionen wichtiger. Darüber, so die Experten, können fachliche Engpässe überwunden und Expertisen aus anderen Krankenhäusern eingeholt werden. 

wsp

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