Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Foto: MAGS NRW
13.09.2019

Gutachten: Spezialkliniken statt Rundumversorgung

Kliniken in Nordrhein-Westfalen sollen sich stärker auf die Behandlung bestimmter Erkrankungen spezialisieren – das ist eine Kernaussage des Krankenhausgutachtens, das Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann vorgestellt hat.

Ein Ergebnis der Studie ist, dass es eine nahezu flächendeckende Versorgung mit Krankenhäusern gibt. Aber: während es in der Rhein-Ruhr-Region eher eine Überversorgung gibt, sei in den ländlichen Räumen „teilweise eine Unterversorgung belegt“.

Ziel der Planung sei es, dass Patienten unabhängig von ihrem Wohnort ein Krankenhaus innerhalb von 30 Minuten erreichen. Auf der anderen Seite soll es mehr Spezialisierungen und Konzentrationen geben, so Laumann: „Das bedeutet im Klartext: Ich will mit einer neuen Krankenhausplanung eine bestmögliche Qualität in der stationären Versorgung erreichen.“

Kein Kahlschlag, aber Spezialisierung

Nicht mehr die Bettenanzahl soll dabei maßgeblich sein, sondern die Spezialisierung auf bestimmte medizinische Leistungen. „Wer mehr Fälle einer bestimmten Krankheit behandelt, bringt mehr Expertise und Erfahrung mit. Das bedeutet eine höhere Versorgungsqualität und letztendlich auch eine bessere Behandlung für die Patientinnen und Patienten. Und die muss an erster Stelle stehen“, so Laumann.

Eine Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung hatte kürzlich die Schließung von rund der Hälfte aller Krankenhäuser in Deutschland empfohlen. Diese Forderung gehe zu weit, stellte der Gesundheitsminister fest.

wsp

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