18.12.2020

LWL fördert Gedenkstätten

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) fördert die Neukonzeption der „Französischen Kapelle“ in Soest und die weitere Erschließung der Gedenkstätte Wewelsburg. Das hat der LWL-Landschaftsausschuss am heutigen Freitag, 18. Dezember, beschlossen.

100.000 Euro fließen in die „Französische Kapelle“. Bisher hat sich die Gedenkstätte in Soest fast ausschließlich auf die während des Zweiten Weltkrieges gefangen gehaltenen französischen Offiziere konzentriert. „Künftig sollen andere Gruppen wie zum Beispiel die sowjetischen Kriegsgefangenen, die zeitgleich auf dem Gelände waren, stärker vergleichend einbezogen werden. So macht die Gedenkstätte ein grausames Merkmal nationalsozialistischer Herrschaft erfahrbar: die Hierarchisierung von Gefangenen aus verschiedenen Nationen, Ethnien und sozialen Gruppen auf der Grundlage der NS-Rassenideologie“, sagte die LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. Die neue Gedenkstätte soll im Dachgeschoss von Block 3 der Adam Kaserne realisiert werden.

An der Wewelsburg in Büren im Kreis Paderborn soll das Kellergeschoss der ehemaligen Häftlingsküche in Zukunft als Museum und Gedenkstätte genutzt werden. Der LWL steuert 50.000 Euro bei, um die denkmalgerechten Baumaßnahmen und die Einrichtung der Räume zu ermöglichen. 

Der Kreis Paderborn hat vor einiger Zeit die ehemalige Häftlingsküche und einen Barackenanbau gekauft. Die Gebäude befinden sich in der Nähe der Gedenk- und Erinnerungsstätte im ehemaligen Wachgebäude der SS auf dem Burgvorplatz der Wewelsburg, die die Nationalsozialisten zu einer Versammlungsstätte höherer SS-Offiziere ausbauen wollten. Die Arbeit mussten Häftlinge aus dem eigens dafür eingerichteten KZ übernehmen, in dem mindestens 1200 Menschen starben.

wsp

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