08.12.2010

Minijobs: Hohe Quoten im ländlichen Westfalen

Westfalen (wh). In den ländlich geprägten Regionen Westfalens ist der Anteil der Minijobber am Arbeitsmarkt besonders hoch; Spitzenreiter in der Region ist mit einer Quote von 29,1 Prozent der Kreis Borken. Das zeigt eine jetzt veröffentlichte Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung zur "Atypischen Beschäftigung" in Deutschland.
821.601 Menschen arbeiten in Westfalen auf 400 Euro Basis. Das sind laut den Erhebungen des WSI 175.754 Menschen mehr als 2003. Am weitesten verbreitet ist die geringfügige Beschäftigung auf dem Land. So verzeichnen neben dem Kreis Borken auch die Kreise Coesfeld, Steinfurt, Recklinghausen und der Hochsauerland-Kreis einen Minijob-Anteil von knapp 30 Prozent. NRW-weit liegt diese Quote bei 23,3 Prozent mit insgesamt 1.765.339 geringfügig Beschäftigten.
Etwa zwei Drittel der 400-Euro-Kräfte sind Frauen. Grund dafür ist laut dem Arbeitsmarktexperten des WSI, Dr. Alexander Herzog-Stein, eine oft traditionelle Arbeitsteilung von Paaren auf dem Land. Durch ein "unzureichendes Angebot an Kinderbetreuung" sei es dort schwieriger für Frauen, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Sie könnten oft nur durch einen Minijob mit niedrigem Stundenlohn etwas hinzuverdienen.

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