Viele Initiativen, Einrichtungen und Bürgerinnen und Bürger haben sich in Münster an der Ausgestaltung des Programms zum Jubiläum des Westfälischen Frieden beteiligt. Foto: Stadt Münster/Münster Marketing/Ralf Emmeric
20.03.2023

Münster plant das Friedensjubiläum

Mehr als 300 Veranstaltungen umfasst das Programm zum 375. Jubiläum des Westfälischen Friedens in Münster. Sie reichen von Friedensdemonstrationen über die bundesweite Eröffnung zum Tag des offenen Denkmals bis hin zu einem Friedenssymposium.

„Der Westfälische Frieden ist identitätsstiftend für Münster. Die Beschäftigung mit dem Thema hat in Münster eine lange Tradition, die nicht nur zurückblickt, sondern immer wieder den aktuellen Kontext sucht“, erklärt Oberbürgermeister Markus Lewe. In die Gestaltung des Programms haben sich mehr als 50 Einrichtungen, Initiativen und Privatpersonen aus der Stadt eingebracht.

Zum Auftakt des Jubiläumsjahres wollen mehr als 6000 Schülerinnen und Schüler aus Münster am 12. Mai für den Frieden demonstrieren. Das Theater im Pumpenhaus hat die „Friedensbewegung“ in Form eines Sternmarsches organisiert, der von den Schulen der Stadt bis zum Prinzipalmarkt führt, so die Stadt Münster. Nach der Aktion soll das Thema Frieden im Innenstadtraum präsent bleiben und durch Begegnungen sowie auditive und visuelle Höhepunkte erlebbar sein. Am 15. Mai, dem historischen Tag der Ratifizierung des Friedens von Münster, wird es einen Tag der deutsch-niederländischen Begegnungen im Rathaus geben, heißt es weiter.

„Westphalian Peace Expert Forum“

Im September wird in Münster die bundesweite Eröffnung des Tages des offenen Denkmals gefeiert. Hierzu lädt die Stadt gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zu einem umfangreichen Programm auf dem Lambertikirchplatz und dem Prinzipalmarkt. Zudem werden zahlreiche Denkmäler im Stadtgebiet geöffnet sein; Besucher können dort an Führungen teilnehmen.

Das Kampagnenleitmotiv des Friedensjahres. Foto: Stadt Münster/Münster Marketing

Das Kampagnenleitmotiv des Friedensjahres. Foto: Stadt Münster/Münster Marketing

Das Exzellenzcluster „Religion und Politik“ beleuchtet mit Kooperationspartnern die Frage, wie sich nach Jahrzehnten des Kriegs eigentlich Frieden bewahren lässt, etwa beim Gesprächsabend „Wie sicher ist der Frieden?“ am 22. Juni im LWL-Museum für Kunst und Kultur. Zum Abschluss des Jubiläumsjahres am 24. Oktober, dem historischen Datum des westfälischen Friedensschlusses, findet in Kooperation der Städte Münster und Osnabrück mit der IHK Nord Westfalen, der Stiftung Westfalen-Initiative sowie dem Exzellenzcluster Religion und Politik der Universität Münster das „Westphalian Peace Expert Forum“ im Theater Münster statt. Internationale Expertinnen und Experten gehen der Frage nach, wie wir Kriege beenden und Frieden bewahren können.

Großes Kulturprogramm

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat zum Jubiläum eine Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen, das die LWL-Kulturstiftung mit 150.000 Euro unterstützt und an dem sich auch zahlreichen LWL-Einrichtungen und weitere Veranstalter beteiligen. „Gerade jetzt müssen wir die Chancen eines Friedens durch Verhandlung sichtbar machen und gleichzeitig die Herausforderungen und Anstrengungen dieses Weges diskutieren“, so der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann. Zu der geplanten Reihe, die bereits im März startet, gehören Angebote zum Zuhören, Diskutieren, Mitmachen und Entdecken unter anderem in Unna, Detmold (Kreis Lippe), Bocholt (Kreis Borken), Paderborn, Hamm, Lengerich, Tecklenburg (beide Kreis Steinfurt) und Münster, so der LWL.

Auch die Universität Münster ist mit zahlreichen Veranstaltungen und Diskussionsabenden in das Friedensjahr eingebunden. Außerdem bieten der Münsterland e.V. und der Tourismusverband Osnabrücker Land geführte Radtouren und Wanderungen auf der Friedensroute von Münster nach Osnabrück und Stadtrundgänge mit Bezug zum Westfälischen Frieden an. Darüber hinaus sind verbindende Aktionen zwischen Münster und Osnabrück geplant. Ein umfassendes Kulturprogramm, an dem sich verschiedene Theater der Stadt beteiligen, rundet die Jubiläumsveranstaltungen ab.

Eine Übersicht über das gesamte Jahresprogramm ist online auf der Internetseite des Jubiläumsjahres zu finden.

wsp

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