Schnelle Hilfe gegen Wohnungslosigkeit
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe unterstützt in den nächsten Jahren das „Housing First“-Konzept gegen Obdachlosigkeit. Wohnungslose Menschen sollen schnelle Hilfe erhalten.
Nach einem Beschluss des Landschaftsausschusses wird der LWL beauftragt, „Housing First“-Initiativen in Westfalen zu unterstützen. Das Konzept besagt, dass Menschen ohne festen Wohnsitz unmittelbar und flexibel Wohnraum erhalten. Ist dieser Schritt geschafft, bekommen die Betroffenen weitere notwendige Hilfe, um für Stabilität im Leben zu sorgen und schließlich eine eigene Wohnung zu finden.
Zusätzliches Geld für Kommunen
Der LWL soll Kommunen und Wohnungsbaugesellschaften in solchen Fällen stärker finanziell unterstützen. So erstattet der Verband dann 30 Prozent der Kosten für den Erwerb einer Wohnung. Für angemietete Wohnungen wird der LWL eine begrenzte Risikoübernahme bei Mietausfällen anbieten, heißt es in einer Mitteilung von CDU und Bündnis 90/Die Grünen im LWL. „Somit bekommen Städte ebenso wie Kommunen auf dem Land zusätzliche Mittel für ein erfolgsversprechendes, bisher zu wenig genutztes Instrument zur Beendigung von Obdachlosigkeit an die Hand“, sagt Hans-Joerg Deichholz, sozialpolitischer Sprecher der CDU.
„Housing First ist eine andere, respektvolle Haltung gegenüber obdachlosen Menschen und ein erfolgreicher Ansatz im Umgang mit Obdachlosigkeit“, sagt Karen Haltaufderheide, Fraktionssprecherin und sozialpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen. „Zur Verbesserung der Umsetzbarkeit von Housing First verlängern wir den Zeitraum, in dem Menschen Unterstützung erhalten, um eigenen Wohnraum zu finden, auf sechs Monate. Für weitere sechs Monate steht Unterstützung zur Verfügung, bis die Selbstständigkeit oder andere Hilfesysteme etabliert sind. Damit kann ein möglichst nachhaltiger Wohnungserhalt gewährleistet werden.“
wsp