10.11.2015

Schuldneratlas 2015: In einigen Ruhrgebietsstädten gilt jeder sechste Verbraucher als überschuldet

Westfalen (wh). Das Ruhrgebiet bleibt das "Sorgenkind" im jetzt vorgestellten Schuldneratlas 2015. Wie der Verband Creditreform mitteilt, ist die Anzahl der überschuldeten Menschen in vielen Städten der Region zum Teil deutlich gestiegen.

Mit Schuldnerquoten zwischen 15 und 17 Prozent gehören Hagen, Gelsenkirchen und Herne zu den Städten mit der höchsten Überschuldung bundesweit. Als Grund nennt Creditreform eine "Gemengelage von hoher Arbeitslosigkeit, Einkommensarmut und hohen sozialen Transferleistungen". Zudem bestünde das Ruhrgebiet aus einer "Agglomeration räumlich dicht beieinanderliegender Städte, die zum Teil noch altindustriell geprägt ist und als strukturschwache Region eingestuft werden muss".

Deutlich weniger überschuldete Verbraucher verzeichnen insbesondere das Münsterland sowie teilweise auch Ostwestfalen. Regionen wie der Kreis Coesfeld und der Kreis Höxter liegen mit Schuldnerquoten von 7,4, beziehungsweise 8,2 Prozent unter dem bundesweiten Durchschnitt von derzeit 9,9 Prozent.

Insgesamt gelten laut dem neuen Schuldneratlas derzeit 6,7 Millionen Menschen in Deutschland als überschuldet und weisen somit per Definition "nachhaltige Zahlungsstörungen" auf. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Anzahl der Schuldner damit um rund 44.000 Personen leicht erhöht. Die höchste Schuldnerquote verzeichnet Bremerhaven mit 20,8 Prozent, die wenigsten Schuldner im Verhältnis zur Einwohnerzahl weist Eichstätt in Bayern (3,7 Prozent) auf.

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