Die Landwirte in Westfalen haben eine erste Erntebilanz gezogen. Foto: pixabay/Thilo Becker
15.09.2023

Schwierige Ernte

Die Landwirte in Westfalen haben eine durchwachsene Bilanz ihrer Ernte gezogen. Die starken Regenfälle im Sommer machten ihnen zu schaffen.

Wegen der schwierigen Witterungsverhältnisse verschob sich die Getreideernte um bis zu vier Wochen. Vielerorts führte die verzögerte Ernte zu Qualitäts- und Ertragsverlusten. „Nach einem nassen Frühjahr, gefolgt von Trockenheit im Mai und Juni, fiel die Ernte im Juli wortwörtlich ins Wasser und geriet regional zu einer echten Zitterpartie. Aufgrund erheblicher Niederschläge verzögerte sich die Ernte zunächst um bis zu vier Wochen und wurde dann immer wieder durch weitere Regenfälle unterbrochen. Insgesamt sind die Erträge und Qualitäten stark schwankend und hängen entscheidend vom Standort ab“, sagte Hubertus Beringmeier, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV e.V.).

Für Weizen, Roggen und Triticale (eine Kreuzung aus Roggen und Weizen), die in Westfalen-Lippe überwiegend zur Futtermittelgewinnung angebaut werden, sowie Raps, ergaben sich laut WLV Ertragseinbußen von bis zu 20 Prozent. Regional lagen diese vereinzelt sogar noch deutlich darüber. Vor allem beim Roggen fiel die Ernte an manchen Orten extrem schlecht aus. Statt für Brot konnte das Korn oft nur noch als Tierfutter verwendet werden. Mancherorts landete es sogar wegen der schlechten Qualität in Biogasanlagen.

Gute Ergebnisse bei der Gerste

Deutlich besser sah es bei der bereits im Juni und damit vor den Niederschlägen geernteten Gerste aus. Hier konnten überdurchschnittliche Ergebnisse in Qualität und Ertrag erzielt werden. Die Landwirte in der Region holten knapp 8,5 Prozent mehr Gerste ein als im Vergleich zum langjährigen Mittel. Wald, Grünland, Mais und Zuckerrüben haben von den großen Niederschlagsmengen profitiert. Für Mais und Zuckerrüben erwarten die Landwirte eine gute Ernte.

Obwohl die Erzeugerpreise aktuell gut sind, machen den Landwirten die gestiegenen Betriebskosten zu schaffen. Vor allem die hohen Preise für Düngemittel, Diesel aber auch für Mittel zum Pflanzenschutz und Energie schmälern die Erträge der Landwirte, heißt es weiter.

jüb, wsp

Lesen Sie auch im Bereich "Politik / Wirtschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin