Zeichen der Solidarität: eine ukrainische Flagge an einem Fahrrad. Foto: pixabay.de
22.02.2024

Solidarität mit der Ukraine

Zum zweiten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine gibt es in der Region vielerorts Solidaritätskundgebungen und Veranstaltungen. Viele Menschen sind vor dem Krieg nach Westfalen geflohen.

In Bochum rufen die deutsch-ukrainischen Initiativen „Blau Gelbes Kreuz“ und „Turbota“ für Freitag (23.2.) zu einer Kundgebung für Solidarität mit der Ukraine ab 17 Uhr auf dem Platz vor dem Rathaus auf. „Der 24. Februar 2024 markiert den zweiten Jahrestag der rechtswidrigen Invasion Russlands auf die Ukraine. Das Ausmaß der russischen Kriegsverbrechen, die unzähligen Opfer und das unermessliche Leid sind kaum vorstellbar. Darüber hinaus verursachte der russische Krieg gegen die Ukraine tiefgreifende politische, soziale und wirtschaftliche Auswirkungen in vielen Ländern der Welt, auch auf unsere Gesellschaft in Deutschland“, heißt es in dem Aufruf, den zahlreiche Initiativen und Vereine aus Kirche, Kultur und Sport in der Stadt unterstützen.

Auch die Stadt Bochum selbst ist am Freitag bei der Kundgebung dabei. Bereits kurz nach Ausbruch des Krieges hatte der Rat in einer Resolution seine Solidarität mit den Menschen in der Partnerstadt Donezk deutlich gemacht und den Angriffskrieg gegen die Ukraine aufs Schärfste verurteilt, so die Stadt. In Bochum gebe es eine große Bereitschaft zur Unterstützung. So sammle der Partnerschaftsverein „Gesellschaft Bochum-Donezk“ seit Jahren Spenden und Sachmittel und organisiere zahlreiche Transporte in die Kriegsregion. Viele Menschen hätten spontan Wohnraum zur Verfügung gestellt, die Ehrenamtsagentur koordiniere weitere Hilfe, heißt es aus der Ruhrgebietsstadt.

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In Münster startet die Solidaritätskundgebung am Samstag (24.2.) um 11.30 Uhr an den Aaseekugeln. „Hier in Deutschland sind die Menschen müde von dem Thema, aber vor Ort in der Ukraine ist die Lage noch so, wie sie vor zwei Jahren war: Es sterben jeden Tag Menschen, und es wird nicht einfacher“, sagt Mariya Sharko, kommissarische Leiterin der Fachstelle Weltkirche des Bistums Münster, die zu den Mitveranstaltern zählt. In Lüdenscheid gibt es aus Anlass des zweiten Jahrestages des russischen Überfalls ein Musikschulkonzerte mit Musik und Texten ukrainischer Komponisten.

Zudem werden vor vielen Behörden und Einrichtungen in Westfalen die ukrainischen Nationalflaggen als Zeichen der Solidarität wehen. Auch der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul empfiehlt allen Behörden und Einrichtungen des Landes Nordrhein-Westfalen die ukrainische Nationalflagge am 24. Februar 2024 auf Vollmast zu setzen.

Mehr als 132.000 Menschen aus der Ukraine in Westfalen

Immer noch fliehen Menschen aus der Ukraine nach Deutschland. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, sind seit Ausbruch des Krieges mehr als 132.000 Menschen aus dem umkämpften Land nach Westfalen gezogen. Allerdings lägen die Daten nur bis November 2023 vor. Rund 25.500 Ukrainer sind in diesem Zeitraum wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Die meisten Ukrainerinnen und Ukrainer kamen unmittelbar nach Ausbruch des Krieges in den Monaten März, April und Mai 2022. Allein in diesen Monaten fanden mehr als 63.000 Kriegsflüchtlinge in Westfalen eine neue Bleibe.

Zudem erklärt das NRW-Fluchtministierium, dass allein in der Landeserstaufnahmeeinrichtung in Bochum seit Beginn des Angriffskriegs 46.823 Menschen aus der Ukraine angekommen sind. Demnach meldeten sich dort seit Ausbruch des Krieges durchschnittlich 65 Frauen, Kinder und Männer täglich. In den ersten Monaten dieses Jahres ist die Zahl zurückgegangen. Sie lag im Januar bei 45 und im Februar bisher bei 57 Menschen. Nicht erfasst sind dabei die ukrainischen Schutzsuchenden, die direkt in den Kommunen ankommen, betont das Ministerium.

jüb, wsp

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