Vielerorts werden Einkaufshilfen für Corona-Risikogruppen angeboten. Foto: Rainer Sturm/pixelio.de
17.03.2020

Solidarität in Corona-Zeiten wächst

Trotz vieler schlechter Nachrichten zur Ausbreitung des Coronavirus in der Region gibt es auch Lichtblicke. So etwa solidarische Aktionen in vielen Städten und Gemeinden.

Vielerorts bieten jüngere Menschen älteren Mitbürgern an, für sie Einkäufe zu erledigen. In Ahlen sollen diese Angebote und Nachfragen nun gebündelt werden. Entsprechende Angebote und Nachfragen können über die Ahlen-App eingereicht werden und auch direkt bei Simon Büscher, dem Ehrenamtsbeauftragter der Stadt Ahlen. Er sammelt die entsprechenden Hilfsangebote und -nachfragen, um Kontakte zu vermitteln, teilt die Stadt Ahlen mit. Davon ausdrücklich ausgenommen seien aber die Betreuung von Kindern oder auch älteren Menschen. „Soziale Kontakte müssen in diesen Zeiten auf ein Minimum reduziert werden“, sagt Büscher.

Vielfach organisiert sich die Hilfe in den einzelnen Kommunen über die sozialen Medien wie Twitter oder Facebook. So zum Beispiel auch in Dülmen, Coesfeld, Olfen oder Sassenberg. Dort haben sich lokale Facebook-Gruppe gegründet. Vermittelt werden in erster Linie Einkaufsdienste, teilweise aber auch Gassigeh-Dienste für Vierbeiner von Hundebesitzern, die unter Corona-Quarantäne stehen. 

Medizinstudierende in Münster helfen

Zum Schutz vor einer Ansteckung organisieren Medizinstudierende der Universität Münster zusammen mit Kommilitonen kostenlos und ehrenamtlich Besorgungsgänge, zum Beispiel zum Supermarkt oder zur Apotheke, teilt die Uni Münster mit. „Wir wollen eine ehrenamtliche Einkaufshilfe für COVID-19-Risikogruppen etablieren. Eine Infektion mit dem Corona-Virus hat für ältere und vorerkrankte Menschen zum Teil schwere Folgen. Dies kann besonders gerade entlassene Patienten aus den Krankenhäusern betreffen“, erläutern die Mitinitiatoren Lena Balitzki und Marius Mehling. Schon jetzt haben sich über 200 freiwillige Helfer dem Projekt angeschlossen – und die Zahl steige stündlich, so die Uni weiter.

Auch die „Ruhrpotthelden“ wollen helfen. Normalerweise organisiert die Gemeinschaft aus ehemaligen Profisportlern, Prominenten und Unternehmern aus dem Ruhrgebiet um den EX-Schalker Fußballprofi Ingo Anderbrügge Freundschaftsspiele und setzt den Erlös daraus für einen guten Zweck ein. Nun kündigten die Ruhrpotthelden an, auch Hilfestellungen in der Coronakrise zu geben.

Hilfen werden inzwischen in fast allen Gemeinden und Städten In Westfalen angeboten. Organisiert werden sie von Kirchengemeinden, Freiwilligen oder Sportvereinen.  

wsp

Lesen Sie auch im Bereich "Gesellschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin