02.01.2014

Steuerhinterziehung: Zahl der Selbstanzeigen in Westfalen deutlich gestiegen

Westfalen (wh). Bei den Finanzämtern in Westfalen sind in den vergangenen drei Jahren rund 5100 Selbstanzeigen wegen Schwarzgeld in der Schweiz eingegangen. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Finanzministeriums NRW hervor.

Besonders in den vergangenen sechs Monaten ist die Zahl der Selbstanzeigen wegen Steuerhinterziehung stark gestiegen. Allein im November 2013 verzeichnete die Oberfinanzdirektion Münster mehr als 400 neue Anzeigen in Westfalen-Lippe. Ein Grund für die deutliche Zunahme ist laut NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans das gescheiterte Steuerabkommen mit der Schweiz. "Seitdem immer deutlicher wird, dass das Abkommen in seiner jetzigen Form wohl nicht in Kraft treten wird, erhöht sich der Druck auf diejenigen, die Schwarzgeld in der Schweiz haben, und die Zahl der Selbstanzeigen steigt wieder. Das ist der beste Beweis dafür, dass die Steuerhinterzieher das Abkommen nicht fürchten, sondern darauf hoffen", so Walter-Borjans.

In ganz Nordrhein-Westfalen sind seit dem Frühjahr 2010 insgesamt 11.920 Selbstanzeigen mit Bezug zur Schweiz eingegangen. Von den landesweit zehn Steuerfahndungsfinanzämtern verzeichnen die Behörden in Düsseldorf (1944 Selbstanzeigen) und Bielefeld (1588) die höchsten Zahlen.

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