„Streitatlas“: Gelsenkirchen verzeichnet bundesweit die meisten Streitigkeiten von Privatpersonen
Westfalen (wh). Gelsenkirchen ist die Streit-Hauptstadt in Deutschland. Das geht zumindest aus einer Erhebung der Advocard Rechtsschutzversicherung hervor. Laut deren jetzt vorgestellten "Streitatlas" gab es im vergangenen Jahr bundesweit keinen Kreis und keine andere kreisfreie Stadt mit mehr Streitfällen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. Für das Ranking wurden mehr als eine Millionen Streitigkeiten von Privatpersonen in Deutschland ausgewertet.
Demnach verzeichnete Gelsenkirchen im vergangenen Jahr statistisch 28,1 Streitfälle pro 100 Einwohner. Auch Hagen (26,8 Streitfälle/ 100 Einwohner), Köln (26,5) und der Kreis Recklinghausen (25,6) liegen deutlich über dem bundesweiten Schnitt von 20,9 Streitigkeiten je 100 Einwohner.
Anja-Mareen Decker, Leiterin der Rechtsabteilung von Advocard, sieht die Gründe dafür unter anderem in der Bevölkerungsdichte: "Gerade im bevölkerungsreichen Nordrhein-Westfalen sieht man sehr deutlich, dass Streitfälle sich besonders in Großstädten und urbanen Zentren häufen. Wo Menschen oft zusammentreffen, fliegen eben auch häufiger die Fetzen."
Weitaus friedlicher geht es dementsprechend in den ländlichen Regionen zu: In den Kreisen Borken (17,0), Gütersloh (17,2) und Siegen-Wittgenstein (18,0) liegt die Häufigkeit von Streitigkeiten leicht unter dem bundesweiten Durchschnitt.
Achtung Redaktionen: Eine Übersicht über die Streithäufigkeit in Kreisen und kreisfreien Städten finden Sie hier: http://nimbus.dpa-newslab.com/advocard/streitatlas/?size=591×600#y=2012&m=Deutschland
