Als Universitätsstadt mit Technologiefokus zählt Dortmund laut der Studie zu den Innovationspolen. Foto: Anneke Wardenbach, Stadt Dortmund
08.09.2023

Studie: Dortmund und Bochum sind innovativ

Die Ruhrgebietsstädte sind zwar vergleichsweise arm, einige haben jedoch eine große Innovationskraft. Das zeigt die Studie „Ungleiches Deutschland“ der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Die Verteilung von Wohlstand und Armut, aber auch die Zukunftsfähigkeit von 400 deutschen Kommunen wurden für die Studie untersucht. Der Wohlstand in Ruhrgebietsstädten wie Dortmund, Bochum, Herne, Hagen und Gelsenkirchen sowie dem Kreis Recklinghausen und auch der Stadt Bielefeld ist demnach „eher unterdurchschnittlich“: Durchschnittsgehälter sind dort vergleichsweise niedrig, viele ältere Menschen und Kinder müssen mit wenig Geld zurecht kommen, zeigt die Analyse. Münster zählt zu den Städten mit „eher überdurchschnittlichem“ Einkommen, während die weiteren westfälischen Kommunen im bundesdeutschen Mittel liegen.

Hohe Gehälter und hohe Mieten in Münster und Bielefeld

Unter den „altindustriell geprägten Städten mit strukturellen Herausforderungen“, die vor allem im Ruhrgebiet zu finden sind, gibt es jedoch auch sogenannte „Innovationspole“: wie Dortmund und Bochum. Aber auch der Kreis Paderborn und Münster gehören dazu. Sie zeichnen sich unter anderem durch viele junge Beschäftigte, zahlreiche Patentanmeldungen und eine hohe Gründungsintensität aus. Der Kreis Olpe schneidet bei diesen Punkten eher unterdurchschnittlich ab und gilt demnach als Region mit „besonderen strukturellen Herausforderungen“. Die weiteren westfälischen Städte und Kreise zählen zu „Regionen mit partiellen Anpassungshemmnissen“ und sind damit typisch für westdeutsche Kommunen.

Eine exponierte Position haben Münster und Bielefeld als „dynamische Städte mit hoher Exklusionsgefahr“. Dort gibt es vergleichsweise viele hochqualifizierte Beschäftigte, überdurchschnittliche Gehälter und eine hohe Arztdichte – aber auch viele arme Kinder und hohe Mieten. Der Kreis Coesfeld gehört als einzige Kommune Westfalens zum „wohlhabenden (Um-)Land“. Bei geringen kommunalen Schulden und hohem Wohlstand profitiert man dort von der Nähe zur Großstadt – eben der klassische „Speckgürtel“.

Durchgeführt wurde die Clusteranalyse vom Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung in Dortmund anhand ausgewählter Indikatoren zwischen 2019 und 2022.

wsp

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