17.10.2013

Studie: Häufigkeit von Knie-Operationen hängt vom Wohnort ab

Westfalen (wh). Die Wahrscheinlichkeit, ein künstliches Kniegelenk zu erhalten, hängt vom Wohnort ab. Wie aus einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung hervorgeht, erhalten in wohlhabenden Kreisen und Städten nahezu doppelt so viele Patienten ein neues Kniegelenk wie in ärmeren Regionen.

In Westfalen rangiert der Kreis Siegen-Wittgenstein am oberen Ende der Tabelle. Dort werden durchschnittlich 161 Eingriffe pro 100.000 Einwohner vorgenommen. Danach folgen der Kreis Olpe (154) und der Hochsauerlandkreis (144). Niedrige Operationsraten in der Region verzeichnen der Kreis Paderborn (95) sowie die Städte Hamm (104) und Dortmund (107).

"Welches Versorgungsniveau angemessen ist, können wir nicht sagen " dafür fehlen verbindliche Leitlinien für dieses Behandlungsgebiet", sagt Stefan Etgeton, Gesundheitsexperte der Bertelsmann-Stiftung, und ergänzt: "Es ist aber offensichtlich, dass nicht-medizinische Faktoren die Versorgung beeinflussen. In wohlhabenden Gegenden wird häufiger am Knie operiert, obwohl die Menschen in solchen Regionen tendenziell seltener an Arthrose leiden."

Nordrhein-Westfalen liegt mit durchschnittlich 119 Erst-Implantationen von künstlichen Kniegelenken pro 100.000 Einwohner unter dem Bundesdurchschnitt (130). Die bundesweit meisten Knie-Operationen werden im bayerischen Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim vorgenommen. Frankfurt/Oder liegt am unteren Ende der Statistik.

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