Tag des offenen Denkmals: „Unbequeme“ Gebäude öffnen ihre Türen
Westfalen (wh). "Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?": Dieses Motto steht beim Tag des offenen Denkmals am 8. September 2013 im Mittelpunkt. Der Fokus liegt dabei auf Denkmälern, die an Krieg und Unrecht erinnern, aber auch auf Denkmälern, die heute aufgrund ihrer Entstehungs- und Nutzungsgeschichte negative Gefühle auslösen.
Auch in Westfalen gibt es umstrittene Denkmäler, über deren Erhalt kontrovers diskutiert wird. Dazu gehört unter anderem der Schlieper-Block in Iserlohn, der eines der wenigen Beispiele des sogenannten Neuen Bauens in Nordrhein-Westfalen ist. Die Häuser wurden von 1928 bis 1932 erbaut. Obwohl der Siedlungswohnungsbau unter Denkmalschutz steht, wird weiterhin über Abriss und Nutzung gestritten.
Als Mahnmal wird der Hochbunker an der Boltestraße in Bochum verstanden. Der Luftschutzhochbunker wurde während des Zweiten Weltkrieges von 1941 bis 1942 errichtet. Seit Ende 2010 wird er in ein Kunst- und Kulturzentrum umgebaut.
Auch das Kriegsgefangenenlager Haus Spital in Münster soll heute zur Aufarbeitung der Historie dienen. Während des Ersten Weltkrieges war das Haus Spital eines der größten Kriegsgefangenenlager in Nordwestdeutschland. Ein Ehrenfriedhof erinnert an die Toten im Gefangenenlager.
Bundesweit sind am 8. September rund 7500 historische Gebäude, archäologische Stätten, Gärten und Parks geöffnet.