Die Werke des Dichters Francesco Petrarca prägen eine Blüte lateinischer Literatur. Hier zu sehen der „Codex Ambrosianus“ (Faksimile) aus dem Besitz Petrarcas, Original: um 1320-25, Biblioteca Petrarchesca. Foto: Ansgar Hoffmann, www.hoffmannfoto.de
11.05.2022

Totgesagte leben länger

„Latein. Tot oder lebendig!?“, heißt es in einer Sonderausstellung im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur in Lichtenau-Dalheim. Es geht um mehr als 2000 Jahre Sprachgeschichte und die Frage, ob eine vermeintlich tote Sprache heute noch relevant ist.

Rund 200 Exponate werden im ehemaligen Kloster Dalheim präsentiert. Von Cicero über Hildegard von Bingen und Erasmus von Rotterdam bis zu Asterix – elf Biografien erzählen vom Aufstieg und Fall des Lateinischen. Besucher treffen auf alte Römer, progressive Prophetinnen und revolutionäre Entdecker, laufen durch einen Supermarkt und begegnen wegweisenden Dichterinnen, widerspenstigen Galliern und leidenschaftlichen „Latin Lovers“, kündigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) an. „Mit der Ausstellung stellen wir den steten Bedeutungswandel der Sprache in der europäischen Kultur- und Bildungsgeschichte in den Fokus. Gleichzeitig wollen wir zeigen, wie Latein unseren Alltag immer noch prägt“, sagt LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. 

Museumsdirektor Dr. Ingo Grabowsky, Ausstellungskuratorin Carolin Mischer und LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger (v.l.) präsentierten die Sonderausstellung "Latein. Tot oder lebendig!?" im ehemaligen Kloster Dalheim. Foto: LWL/Buterus

Museumsdirektor Dr. Ingo Grabowsky, Ausstellungskuratorin Carolin Mischer und LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger (v.l.) präsentierten die Sonderausstellung „Latein. Tot oder lebendig!?“ im ehemaligen Kloster Dalheim. Foto: LWL/Buterus

Die Frage nach der Lebendigkeit von Latein definiere sich vor allem durch den Gebrauch, ist Museumsdirektor Dr. Ingo Grabowsky überzeugt und erläutert: „Und dieser ist, wie die Ausstellung zeigt, seit der Antike ungebrochen.“ So ist auch die Sonderausstellung komplett zweisprachig: Audioguide, Exponattexte und Erklärfilme gibt es sowohl auf Deutsch als auch auf Latein.

Die Sonderausstellung ist bis zum 8. Januar 2023 im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur zu sehen und wird von einem umfangreichen Programm begleitet. Eine ausführliche Besprechung der Schau lesen Sie im WESTFALENSPIEGEL 3/2022.

wsp

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