21.03.2023

Trauer um Lilly Ernsting

Die Coesfelder Unternehmerin und Mäzenin Lilly Ernsting ist am 15. März im Alter von 92 Jahren gestorben. 

Elisabeth "Lilly Ernsting ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Fot: Ernstings Family

Elisabeth „Lilly Ernsting ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Foto: Ernstings Family

Elisabeth „Lilly“ Ernsting gründete 1968 gemeinsam mit ihrem Ehemann Kurt Ernsting (1929-2011) das Unternehmen Ernsting‘s family in Coesfeld unter dem damaligen Namen Minipreis. Nach dem erfolgreichen Start mit einem kleinen Laden in der Waschküche des elterlichen Textilhauses wuchs das Unternehmen zu einem der heute größten Filialisten im Modebereich mit 1920 Geschäften und rund 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Sie war Vorbild, Ratgeberin und hat Maßstäbe für Entscheidungen vielfältiger Art gesetzt“ sagt Timm Homann, CEO der Unternehmensgruppe, anlässlich des Todes von Lilly Ernsting.

Die Unternehmerin und Mutter von vier Kindern habe die Öffentlichkeit eher gemieden, umso mehr engagierte sie sich jedoch für kulturelle und soziale Anliegen im Münsterland, heißt es in zahlreichen Nachrufen. 1996 gründete sie gemeinsam mit ihrem Ehemann das Glasmuseum Lette. Den Grundstock bildete dabei Lilly Ernstings umfangreiche private Sammlung zeitgenössischer europäischer Glaskunst. Die familieneigene Kunst- und Kulturförderstiftung „Alter Hof Herding“ – Sitz des Glasmuseums – fördert überdies den Kunstverein Münsterland sowie das Konzert Theater Coesfeld. Ein weiteres Anliegen der Verstorbenen war die Unterstützung des Vereins Herzenswünsche e.V., der schwerkranken Kindern Wünsche erfüllt und unter anderem Besuche von Klinik-Clowns finanziert. 

Ernsting war Ehrenbürgerin der Stadt Coesfeld, Trägerin des Verdienstordens des Landes NRW und erhielt 2007 gemeinsam mit ihrem Ehemann das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. „Lilly Ernsting war eine einzigartige Förderin von Kunst, Kultur und Bildung und ein wunderbarer Mensch. Wir alle werden ihre zugewandte und freundliche Art und ihre Stimme in unserer Stadtgemeinschaft schmerzhaft vermissen“, sagte Coesfeld Bürgermeisterin Eliza Dieckmann.

wsp

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